Matilda ist blitzgescheit, aber leider lebt sie in einer Familie, in der niemand das bemerkt. Dass sie mit zwei Jahren schon lesen kann und mit vier die ganze Kinderbuchabteilung der örtlichen Bücherei durchgeschmökert hat, interessiert nicht nur niemanden, ihre Eltern finden es geradezu krank, dass sie nicht wie der Rest der Familie lieber vorm Fernseher sitzt. Als Matilda sieben ist, setzt sie es durch, dass sie zu Schule gehen darf, dort allerdings herrscht die Direktorin Fräulein Knüppelkuh mit eiserner Strenge und brachialen Strafen.

Zum Glück ist Matilda aber in der Klasse von Fräulein Honig. Die bemerkt sofort, dass Matilda ungewöhnlich begabt ist, allerdings kann sie sich nicht gegen die Direktorin behaupten, die Matilda für einen Störenfried hält. Also muss Matilda in der ersten Klasse ausharren anstatt direkt in die dritte oder vierte Klasse versetzt zu werden, wo sie mit ihrem großen Wissensschatz und ihrer außergewöhnlichen Intelligenz viel besser aufgehoben wäre. Und während Matilda also zusieht, wie ihre Mitschüler buchstabieren und das kleine Einmaleins lernen, entdeckt sie, dass sie nur mithilfe ihrer Gedanken Dinge bewegen kann. Das kommt ihr sehr zugute, als sie herausfindet, dass Fräulein Knüppelkuh die Tante von Fräulein Honig ist und diese um ihr Erbe betrogen hat, weshalb Fräulein Honig in einem ziemlich kleinen, ziemlich zugigen Haus leben muss. Matilda findet das so ungerecht, dass sie etwas dagegen unternehmen will. Und wenn sie auf einen Schlag erreichen kann, dass Fräulein Honig ihr Erbe bekommt und Fräulein Knüppelkuh von der Schule verschwindet, kann es besser gar nicht laufen. Alles, was sie dazu benötigt, sind ihr Ideenreichtum, eine Tafel, etwas Kreide und die Fähigkeit, Dinge mit der Kraft ihrer Gedanken zu bewegen…

Dieses Buch ist eins meiner liebsten – nicht neu, aber immer wieder witzig und warmherzig und klug. Und mit der beruhigenden Gewissheit: Mit genug Glaube an sich selbst kann man alles aushalten und manchmal sogar Berge versetzen.