Der Auftakt zu einer neuen Reihe, die in der Grenzregion zwischenTirol und Bayern spielt – das wollte ich gerne lesen in diesen Zeiten, in denen man nur im Geiste reisen kann. Ich hatte Glück und gewann bei Lovelybooks ein Rezensionsexemplar, mit dem ich an einer Leserunde teilnahm, bei der auch die Autorin mit dabei war und Fragen beantwortete und Kommentare schrieb.

Der Inhalt

Alexa Jahn ist eine junge, ehrgeizige und engagierte Oberkommissarin, die gerade ihren ersten Tag an ihrer neuen Dienstelle im oberbayrischen Weilheim antritt, als sie mit den neuen Kollegen zu einem ungewöhnlichen Tatort gerufen wird: In einer Felswand am Brauneck in Lengries hängt ein lebloser Körper, der sich als grausam verstümelte Frauenleiche herausstellt: Der Toten wurden die Beine abgetrennt und Strohbeine angenäht, die fehlenden Beine tauchen kurz darauf am Tiroler Achensee auf. Weil ihr Chef während der Aktion am Brauneck stürzt und ins Krankenhaus muss, wird Alexa zur Leiterin der Sonderkomission ernannt und ist gleich bei ihrer ersten großen Ermittlung mit einem skrupellosen Täter konfrontiert, der den Ermittelnden ständig einen Schritt voraus zu sein scheint. Auch die Zusammenarbeit mit dem Kollegen auf österreichischer Seite, Chefinspektor Krammer gestaltet sich schwierig. Als dann auch noch die Presse Winde von den grausamen Details des Mordes bekommt, steigt der Druck auf Alexa weiter an und sie fragt sich, ob sie dem Täter gewachsen ist.

Meine Meinung

Dieser Krimi ist wirklich sehr spannend zu lesen. Die Handlung wird abwechselnd aus Alexa’s und Krammers Perspektive erzählt, immer wieder kommen auch kurze Einschübe der Tätersicht. Die Autorin legt geschickt Finten und falsche Fährten, so daß ich zwar einige Protagonisten im Verdacht hatte, damit aber ziemlich daneben lag.

Mir hat es sehr gut gefallen, wie die Autorin die Schwierigkeiten beschreibt, die Alexa als Frau hat, sich in den männlich dominierten Strukturen zu behaupten. Sie hat es nicht leicht, sich in ihre Rolle als Leiterin der Sonderkommission hinein zu finden. Als Frau steht sie besonders unter Beobachtung und ein Kollege, der schon länger in der Dienststelle arbeitet, ist sehr verschnupft, daß er übergangen wurde. Ihr Vorgesetzter ist ihr wohlgesonnen, ihm ist es wichtig, in seiner Dienststelle Frauen zu fördern, aber die Männer im Team sehen das ein wenig anders, zumal Alexa  auch noch eine Zugezogene ist. In diesen Passagen merkt man, daß Anna Schneider über eigene Erfahrungen in großen Wirtschaftsunternehmen verfügt.

Bernhard Krammer, der Kollege auf österreichischer Seite ist mit Anfang 60 deutlich älter und erfahrener als Alexa, aber gleichzeitig auch desillusioniert und unmotiviert. Trotzdem ist er nicht unsmypathisch und  wie sich dasas ambivalente Verhältnis der Beiden hin zu gegenseitigem Respekt entwickelt wird einfühlsam und überzeugend beschrieben.

Fazit: Ein spannender Krimi, den ich in einem Rutsch durchgelesen habe, ideal für den Urlaub oder ein verregnetes Wochenende. Und ein Ermittlerduo, von dem man gerne mehr lesen möchte!

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