Ist das nicht ein wunderbarer Buchtitel? Dadurch verführt, begann ich diesen Roman, der auch auf der diesjährigen Shortlist des Deutschen Buchpreises stand, zu lesen. Und ich kann verraten: Der Inhalt ist noch besser als der Titel. Schon lange nicht mehr haben mich Protagonisten und Handlung eines Romans so festgehalten, beschäftigt und erst ein paar Tage nach Beendigung der Lektüre wieder losgelassen. Worum es geht? Kurz gesagt, um Liebe und Tod.
Tom, Betty und Marc – ein Dreigestirn, das zusammen Musik macht und miteinander befreundet ist. Betty und Marc werden ein Liebespaar, doch Freundschaft und Liebe finden durch Marcs Tod ein abruptes Ende. Betty und Tom versuchen mühsam, ihr Leben wieder zusammenzusetzen, was der einen besser, dem anderen weniger gut gelingt. Viele Jahre später – Tom ist auf Tournee mit seiner Band – treffen sie sich in Neapel, wo Betty jetzt lebt und arbeitet, wieder. Was den Roman so besonders macht und von so vielen anderen, ähnlichen Geschichten unterscheidet, ist die Musik. Es geht nicht nur thematisch um Musik – nein, der ganze Roman ist Musik, Motive werden eingeführt, variiert, wiederholt. „Die Ordnung der Sterne über Como“ ist in einer absolut schönen, einzigartigen Sprache mit außergewöhnlichen Bildern und Metaphern geschrieben, die einen mitunter den Atem anhalten lassen: „Eine halbe Stunde später liefen sie durch Genau. Frühlingslust strich ihnen mit blauen Fingern durchs Haar. Abendlicht segelte zwischen den hohen Palästen aufs Kopfsteinpflaster. Rennaissance und Pestilenzgeruch in den dunklen Portalen der Palazzi.“
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