Horst Evers zuzuhören macht eigentlich immer Spaß. Seine Texte zu lesen ist schon witzig, aber wenn er sie spricht, dann gewinnen sie durch seine Lesart noch dazu. Auch sein neues Programm, dessen einzelnen Abschnitten Zitate großer Philosophen vorangestellt sind („Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist davon überzeugt, daß er genug davon habe.“), ist wieder voller skurriler Alltagsbegebenheiten. Sei es der Disput mit den beiden Polizisten, die ihm einen Strafzettel verpassen wollen, weil er bei Rot über die Ampel gefahren ist (selbstverständlich erst, nachdem alle Fussgänger die Strasse überquert hatten) oder der peinliche Auftritt, als er für seine Tochter Unterhosen besorgen soll und das Modell erst mal per What App klären muss. Dann wären da noch der Streit mit der Freundin um das Druckerpapier, die Nazi – Heidelbeeren oder das Geheimnis der Fruchtfliegen – hier alles aufzuzählen würde den Rahmen sprengen.
Witzig, skurril, geistreich – ein typisches Horst-Evers-Hörbuch, das er übrigens an 3 Abenden hintereinander live vor Publikum eingelesen hat. Ich habe mich davon sehr gut unterhalten gefühlt, es ist zudem ein Hörbuch, dessen Episodencharkater es erlaubt, auch einfach mal zwischendrin ein halbes Stündchen zu hören.