Wo genau liegt eigentlich Timbuktu? Ich gestehe, ich wusste es nicht. Zum Glück schreibt Stephen Davies ein Vorwort zu seinem Jugendroman, in dem er alles wichtige über diese sagenumwobene Stadt erklärt: Die BewohnerInnen hängen dem Sufismus an, einer eher mystischen Richtung des Islam, außerdem sind sie stolz auf ihre rieseige Handschriftensammlung und einige Mausoleen. Ach ja, und Timbukti liegt in Mali, am Rande der Sahara, wie die Karte vorne im Buch zeigt.

So gerüstet tauchte ich ein in die spannende Handlung dieses Romans, in dem 2 Jugendliche im Mittelpunkt stehen, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Ali, ein Hirtenjunge, der sich islamistischen Rebellen angeschlossen hat und der alles verabscheut, was im Leben Freude machen kann, z.B. auch Tanz und Musiek.  Kadija, deren Vater die kostbare Handschiftensammlung hütet hingegen liebt genau das.

Als Ali und seine Kampfgenossen Timbuktu erobern, setzt Kadija alles daran, mit ihrer Band, ihre Musikinstrumente zu schützen. Bei der Zwangsräumung einer Bar begegnen sich die Beiden und obwohl ihre Lebenseinstellungen nicht weiter auseinander liegen könnten, fühlen sie sich voneinander angezogen…..

Dieser spannende Jugendroman entführt uns in eine Region Afrikas, über die man zwar immer wieder in den Nachrichten hört, aber doch wenig weiß. Aus 2 Perspektiven, nämlich der von Ali und der von Kadija erfährt man viel über das Leben in einer dschihadistischen Rebellengruppe und über das Leben von eher gemäßigten Islamgläubigen. Eingestreut sind immer wieder auch Manuskripte aus der Handschriftensammlung Timbuktus, die etwas von der Mytik der Sufisten vermitteln.

Spannend, kenntnisreich geschrieben – ein toller Jugendroman für Jungen und Mädchen ab ca 14 Jahren und genauso lesenswert auch für Erwachsene, die sich für das Thema interessieren!

Eine Rezension aus dem Guardian (englischsprachig) finden Sie hier