Seit ewigen Zeiten spielen Liebe und Tod ein Spiel: Beide bestimmen jeweils einen Spieler bzw. eine Spielerin, die sich innerhalb einer bestimmten Zeit ineinander verlieben müssen – dann hat Liebe gewonnen. Tun sie das nicht, gewinnt Tod und holt sich ihre Spielerin oder ihren Spieler.

Im Jahr 1937 hat Liebe den stillen, elternlosen Henry Bishop aus Seattle zu seinem Spieler erkoren, während Tods Spielerin Flora Saudade ist. Beide sind Waisen, beide träumen jeweils auf ihre eigene Art von Freiheit – Flora möchte, ganz wie ihr Vorbild Amelia Earhart, mit einem Flugzeug den Atlantik überqueren; Henry möchte sich aus den Verpflichtungen gegenüber der Familie Thorne lösen, die ihn nach dem Selbstmord seines Vaters aufgenommen haben. Beide vereint die Leidenschaft für Musik. Flora singt in der Jazzkneipe, die sie zusammen mit ihrem Onkel von ihren Eltern geerbt hat, Henry spielt Bass im Schulorchester. Sie begegnen sich das erste Mal auf dem Flugplatz, als Henry zusammen mit seinem Ziehbruder Ethan Thorne einen Artikel über ein neu entwickeltes Flugzeug schreiben soll, für die Zeitung, die Ethans Vater leitet. Für Henry ist es Liebe auf den ersten Blick. Jeden Abend geht er fortan in die Jazzkneipe, um Flora singen zu hören. Flora jedoch will ihren Traum von Freiheit nicht aufgeben und schon gar nicht will sie sich verlieben, denn jeder, den sie liebt, wird sterben – wie ihre Eltern. Henry jedoch will für seine Liebe zu Flora kämpfen, gegen alle Widerstände, von denen es reichlich gibt – nicht zuletzt den der Gesellschaft. Denn während Henry dank der Thornes noch immer zur weißen Oberschicht Seattles gehört, ist Flora eine Farbige – und eine Verbindung zwischen Henry und Flora wäre gegen jede Regel.

Und währenddessen rückt der ausgewürfelte Termin immer näher, bis zu dem sich die beiden füreinander entscheiden müssen, damit Tod sie nicht als Gewinn für das Spiel einfordert…

Eingebettet in den Wettstreit zwischen Liebe und Tod, vor dem Hintergrund des heraufziehenden Zweiten Weltkrieges und tief in einer Zeit, in der noch Rassentrennung herrschte in den USA, entspinnt sich hier eine zarte, wunderbare Liebesgeschichte, die bei aller Romantik doch über den Tellerrand hinausblickt und die entscheidenden Fragen stellt: wer wir sind, wer wir sein wollen, was wir bereit sind aufzugeben für das Leben, das wir uns erträumen. Und was wir tun, wenn wir erfahren, dass wir nur Spielfiguren in einem größeren Spiel sind, als wir uns vorstellen können.
Unbedingte Leseempfehlung ab 14 Jahren.