Ein heißer Sommertag in Ottersweiler, Freibadwetter, und im Schwimmbad treffen wir die unterschiedlichsten Leute. Der Bademeister Kiontke leidet noch immer unter einem Unglück, das hier vor vielen Jahren passiert ist. Isobel, die Witwe des Architekten, der einst das Schwimmbad baute, zieht jeden Tag ihre Runden im Wasser, erinnert sich an frühere Zeiten und die Anfänge des Baus. Sie war Lateinlehrerin und trifft auch im Schwimmbad auf frühere Schülerinnen und Schüler, die sie jeweils mit einem lateinischen Satz begrüßt. Renate sitzt hinter der Kasse, kennt alle Besucher*innen, hat viel übrig für Kiontke und macht sich so ihre Gedanken. Joe sollte eigentlich auf der Beerdigung von Max, ihres verunglückten Mannes sein, aber sie hat sich ausgeklinkt. Sie hat gute Gründe dafür. Lennart, ihr ehemaliger Schulkamerad und Verehrer, ist ein sehr erfolgreicher Fotograf geworden, der in der ganzen Welt von einem Termin zum nächsten hetzt, ist nach Ottersweiler gekommen, nachdem er die Nachricht vom Tod seines früheren Freundes Max erhalten hat. Aber statt zur Beerdigung ist er doch lieber ins Schwimmbad gegangen. Auch er hat gute Gründe dafür.
Und dann ist da noch das Geschwisterpaar, von dem wir nur erfahren, dass das Mädchen wohl Probleme hat und der Bruder auf sie aufpasst. Sie hat den Ehrgeiz, heute den Seemann vom Siebener zu machen. Der Seemann ist ein Kopfsprung, bei dem die Hände hinter dem Rücken verschränkt sind. Seit dem Unglück vor vielen Jahren ist der Siebener aber gesperrt.
Alle diese Menschen treffen jetzt hier aufeinander, Sie sind mit ihren Erinnerungen, Gedanken, Erwartungen und Sorgen beschäftigt, bis das Mädchen tatsächlich den Seemann vom Siebener springt.
Die Meinung von Barbara Scholz
Kurz und knapp wird erzählt. Wir erfahren aber trotzdem ziemlich viel von den einzelnen Menschen, ihre Lebensgeschichten, ihre Sorgen und ihre Hoffnungen. Ein völlig ungewöhnlicher Roman über bewegende und berührende Schicksale, der das wunderbare Gefühl eines heißen Sommertages im Schwimmbad vermittelt und spannend zu lesen ist.
Meine Meinung
Ein tolles Buch! Arno Frank verbindet die Schicksale seiner Figuren auf ganz feine, empathische Art und mit leisem Humor. Mit wenigen Worten öffnet er den Blick auf Personen und ihre Schicksale, lässt seinen Leser:innen dabei jedoch genug Raum für eigene Gedanken und Vorstellungen. Dazu kommt seine Erzählweise, die mir mit kleinen, beiläufig erwähnten Details alles sehr gut vorstellbar machte und mich zurück in meine Jungend katapultierte, in der ich heiße Sommertage gerne im Freibad verbracht habe. Und am Ende, als das Mädchen oben auf dem Siebener steht, erahnen wir plötzlich, was ihm widerfahren sein könnte.
Auch von mir also große Begeisterung und eine eine absolute Leseempfehlung!
In dieser Leseprobe können Sie sich einen Eindruck vom Stil des Romans machen
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