Gastrezension: „Virals. Tote können nicht mehr reden“ von Katy Reichs
Die vierzehnjährige Tory Brennan lebt mit ihrem Vater auf einer Insel, wo dieser ein Forschungsprojekt betreut. Zu allem Überfluss muss sie eine sehr exklusive Schule auf dem Festland besuchen, in der vor allem der Geldadel seine Nachkommenschaft untergebracht hat und die Wissenschaftlerkinder ein gerade so geduldetes Übel sind. Tory interessiert sich kein bisschen für Designerkleider oder sündhaftteuren Schmuck und hängt stets nur mit ein paar Jungs von der Insel zusammen, zu denen sie ein kumpelhaftes Verhältnis hat.
Diese Gruppe kommt einem illegalen Experiment auf die Spur und wird dabei von einem Virus infiziert, der ihnen einige neue, übermenschliche Eigenschaften verleiht. Nebenbei decken sie ein jahrzehnte zurückliegendes Verbrechen auf und überführen den Täter auf eigene Faust, nachdem sie sich bei den Gesetzeshütern äußerst unbeliebt gemacht haben.
Zugegeben das Buch ist spannend, allerdings wird mir zu häufig eingebrochen und das Knacken von Hightec Sicherheitssystemen scheint den Jungs einfach in die Wiege gelegt zu sein. Zudem ist es ein bisschen unwahrscheinlich, das eine Vierzehnjährige in einer dunklen Nacht die Handwurzelknochen eines menschlichen Skeletts erkennen kann, selbst wenn ihre Tante die berühmte Anthropologin Tempe Brennan ist, die sie immerhin schon zweimal leibhaftig getroffen hat.
Wer sich an solchen Ungereimtheiten nicht stört und seinen Gefallen an Geschichten übernatürlich begabter Teenager findet, hat hier den Auftakt einer spannenden Serie vor sich.
Claudia Kühmstädt
Den Titel als Buch oder E-Book in der Schiller Buchhandlung bestellen
Einen Buchtrailer gibt es hier