Ehrung zur BücherFrau des Jahres 2018
Das Jahr 2018 hat es wahrlich in sich: Nur wenige Wochen, nachdem ich meine Buchhandlung geschlossen hatte, erreichte mich die Nachricht, daß die BücherFrauen, das Branchennetzwerk in dem ich mich seit Jahrzehnten engagiere, zur BücherFrau des Jahres 2018 gewählt haben. Diese Auszeichung vergeben die BücherFrauen seit 1996 an Frauen der Branche, die sich besonders für und in der Branche engagiert haben und damit als Vorbild dienen können.
Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung, die in der Pressemitteilung so begründet wurde:
Susanne Martin, leidenschaftliche Buchhändlerin, gut vernetzte Branchenkennerin, engagierte Bücherfrau und Vorreiterin auf analogen wie digitalen Wegen wurde zur Bücherfrau des Jahres 2018 gewählt. Die BücherFrauen würdigen damit Susanne Martins bisheriges Lebenswerk, danken ihr für ihr großes Engagement im Netzwerk und hoffen, dass sie vielen jungen Frauen in der Branche ein Vorbild sein kann.
In einem Jahr, in dem ich gerade das aufgegeben habe, was mich angetrieben hatte und mir überhaupt die Möglichkeit gab, mich in vielfältiger Weise zu engagieren, im Netzwerk, in der Branche und vor allem natürlich in meinem Laden, kam mir das zuerst komisch vor, dann aber auch sehr rund. 2018 ist das Jahr, in dem ich einen großen Abschnitt meines Lebens abgeschlossen habe und in dem etwas neues beginnt. Was es sein wird, ist noch offen, das lasse ich in Ruhe auf mich zukommen – ich fürchte allerdings, mit Büchern wird es weiterhin zu tun haben (müssen).
Und so war ich am 11.10. noch einmal auf der Buchmesse unterwegs, denn um 17 Uhr wurde ich geehrt. Ich nutzte den Tag, die Messehallen zu durchstreifen. Eine ganz neue Erfahrung war es, das ohne Funktion zu tun. Aber ich fand mich rein und traf unter anderem eine Frau, mit der ich über viele Jahre lang nur telefonischen Bestell- und Büchertischkontakt hatte und die ich zum ersten mal „in echt“ sah.
Und ich traf ein munteres Grüppchen BuchhändlerInnen, mit denen ich über Facebook vernetzt bin, schaute mir den eindrucksvollen Raum an, in dem sich das Gastland Georgien präsentierte, besuchte die Veanstaltung, auf der das diesjährige Lieblingsbuch des unabhängigen Buchhandels gekürt wurde und trudelte dann gegen 17 Uhr bei der Leseinsel der unabhängigen Verlage ein, wo die Ehrung stattfand.
Es war so schön, neben vielen BücherFrauen auch eine ganze Reihe von Wegbegleiter*innen zu treffen, die sich die Zeit genommen hatten, dabei zu sein. Zu einer Ehrung gehört auch eine Laudatio und meine langjährige Freundin Angelika Rausch, mit der mich weit mehr als die Branchenzugehörigkeit und die Zugehörigkeit im Netzwerk der BücherFrauen verbindet, hatte sich bereit erklärt, diese zu halten. Es waren sehr persönliche Worte, die mir gut taten.
Wer mich kennt, weiß, daß die schwierigste Aufgabe bei dieser Ehrung für mich war, den lang anhaltenden Applaus auzuhalten. Aber es ist mir gut gelungen und ich habe mich über die große Anerkennung und Wertschätzung, die mir entgegenschlug sehr gefreut und ja, ich habe sie auch genossen!
Danke an die BücherFrauen, die mir diese ganz besondere Stunde ermöglichten und danke an alle, die dabei waren!
Den Bericht auf der Webseite der BücherFrauen über die Ehrung lesen
Die Laudatio von Angelika Rausch kann hier nachgelesen werden
Das Börsenblatt hat meine Dankesrede abgedruckt
Auch der Buchmarkt berichtet über die Ehrung
Text, Susanne Martin, Bilder: Susanne Martin (Buchmesse) und Heidi Wendelstein, Bild plusText (Ehrung)