Schön war’s: Nummer 2 – Lesung mit Claus Probst im Rahmen der Stuttgarter Kriminächte
Der Kriminalroman „Nummer 2“ war für mich die Krimientdeckung im letzten Jahr. Wo hat man so etwas auch schon einmal gelesen: Ein Spaziergänger, der morgens die Leiche eines Mädchens findet und sie mit nach Hause nimmt. Ein Serienkiller, der sich bereits mit seiner neuen Tat brüstet und sich wundert, dass die Presse nicht darüber berichtet. Und eine Profilerin, die schon ein Spiel mit dem Mörder begonnen hat, das nun durch einen weiteren Mitspieler, eben die Nummer 2 durcheinander gebracht wird.
Diese Zutaten ergeben einen richtig guten Thriller und ich freute mich sehr auf die Lesung mit Claus Probst, dem Autor dieses Thrillerdebüts, im Hauptberuf Psyhotherapeut. Ich und die 50 ZuhörerInnen im ausverkauften Maulwurf wurden nicht enttäuscht! Neben 3 Kapiteln, die Vielen Appetit auf das Buch machten, sprach der Autor darüber, wie er auf die Idee gekommen ist, dieses Buch zu schreiben (ein persönliches Erlebnis, das ihn für eine gewisse Zeit traumatisiert hat), wie er beim schreiben vorgeht (das wichtigste ist der erste Satz und irgendwann in der Mitte dann auch der Letzte) und darüber wie sich die Zusammenarbeit mit einem so renommierten Verlag wie dem Fischer Verlag gestaltet.
Vor allem die Geschichte wie er überhaupt zu Fischer kam sorgte für Lachstürme im Publikum: Er nahm sich nach einem weinseligen Abend vor, eine Kurzgeschichte zu schreiben und mit dieser Kurzgeschichte dann den Agatha-Christie-Preis zu gewinnen, den der Fischer Verlag auslobt. Im Rahmen der Preisverleihung würde er dann mit den Herrschaften vom Verlag was trinken gehen und ihnen sein Manuskript unterjubeln. Soweit die Theorie. Dass die Realität sich dann genau so abspielte (Probst erhielt den Preis 2012 und erfuhr beim gemeinsamen Essen mit den Verlagsleuten, daß der Preis ausgelobt wird, um interessante AutorInnen kennen zu lernen) hätte er so nicht erwartet.
Im Anschluss an die Lesung erwies sich das Vaihinger Publikum wieder einmal als ausgesprochen fragefreudig und der Autor beantwortete alles ausführlich und mit viel Humor. Kein Wunder, daß sich am Ende noch viele BesucherInnen eine Signatur in’s Buch geben ließen!
Text: Susanne Martin, Bilder: Susanne Martin und Frauke Ehlers