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Willkommen in Night Vale, dieser kleinen Stadt in der Wüste mit einer Bowlingbahn, einem Diner, einer Pizzeria und anderen ganz normalen Dingen, die man in einer kleinen Stadt in der Wüste so findet. Aber Night Vale ist keine normale Stadt in der Wüste. Night Vale ist anders. Hier geschehen seltsame Dinge, bunte Lichter schweben nachts über der Wüste und Jackie Fierro, die das Pfandhaus betreibt, ist seit mehreren Jahrzehnten 19 Jahre alt. Ihr Auto läuft mit einem Sack voll Steinen statt mit einem Motor. Und vor Kurzem hat ihr ein Fremder in einem hellbraunen Jackett einen Zettel verpfändet, auf dem „King City“ steht, und der immer wieder in Jackies Hand zurückkommt, egal ob sie ihn zerreißt, verschluckt, verbrennt oder sonst wie zu vernichten oder wegzuwerfen versucht.

Das kann Jackie so nicht hinnehmen. Sie schließt das Pfandhaus ab und vergräbt die Türen, und versucht, so viel wie möglich über King City herauszufinden und dorthin zu gelangen, um endlich diesen verdammten Zettel loszuwerden. Dummerweise läuft ihr dabei immer wieder Diane Crayton über den Weg, deren 15jähriger Sohn Josh sich nicht auf eine Gestalt festlegen möchte und heimlich nach seinem Vater Troy sucht. Der wiederum läuft in letzter Zeit vermehrt Diane über den Weg, die ihn aber weder in ihrem noch in Joshs Leben haben möchte. Und da Troy irgendwie mit King City verbunden zu sein scheint, macht auch sie sich auf die Suche nach dieser Stadt – und geht dafür selbst an den allergefährlichsten Ort Night Vales: in die Bibliothek…

Bei diesem schrägverrücktgenialen Buch muss man mit allem rechnen und darf mit nichts rechnen. Denn hier ist nichts so, wie man es erwarten würde, und (fast) nichts von diesen Merkwürdigkeiten bekommt man erklärt.
Mich hat es an vielen Stellen an die fabelhaften Thursday-Next-Romane von Jasper Fforde erinnert: Als LeserIn wird man hineingeworfen in diese seltsame Realität und muss sich mit ihr abfinden, wenn man den Abenteuern der Protagonistinnen folgen will. Und das will man. Spätestens nachdem man im Prolog erfahren hat, dass man selbst nur ein Beispiel war und für diese Geschichte eigentlich gar keine Rolle spielt.
Ein absolutes Vergnügen also für Menschen, die genug Fantasie besitzen, um sich in eine etwas andere Welt hineinzudenken!