Ein zutiefst berührendes Buch, das die Lebensgeschichte Otto Ullmanns erzählt, und zwar anhand der 500 Briefe, die ihm seine Eltern und Verwandten aus Wien nach Schweden schickten. Die Autorin hat außerdem zusätzlich ausführlich recherchiert.

Otto Ullmann kam als Dreizehnjähriger im Februar 1939 mit einem Kindertransport nach Schweden. Fast täglich schrieb ihm sein Vater, solange es ging, einen Brief oder wenigstens eine Karte, in denen die Sorge um den Sohn und die Sehnsucht nach einem Wiedersehen zum Ausdruck kamen.

Das Buch erzählt aber auch die Lebensgeschichte von Ingvar Kamprad, dem Begründer von IKEA, Enkel einer Hitlerverehrerin, Sohn eines Judenhassers, und selber aktiv in der rechtsnationalen Szene Schwedens, der trotzdem mit Otto Ullmann eng befreundet war.

Elisabeth Asbrink thematisiert ebenfalls kritisch Schwedens Einwanderungspolitik während der Zeit des Nationalsozialismus.

Ein bewegendes, nachdenkliches  Buch, dem ich viele Leserinnen und Leser wünsche!

Eine Gastrezension von Barbara Scholz