Corona hat es geschafft: Nun sind auch wir der Versuchung erlegen und haben eine Serie gestreamt, nein, sogar schon zwei! 

Der Inhalt

Ausgesucht haben wir uns als erstes „The Morningshow“. Wie der Titel schon aussagt, steht eine amerikanische TV – Show im Mittelpunkt, die von einem #MeToo – Skandal erschüttert wird: Mitch Kessler (Steve Carell), einer der beiden Ankermoderatoren, soll über Jahre hinweg Frauen im Team sexuell missbraucht haben und wird entlassen. Ein Schock für seine Co – Moderatorin Alex Levy (Jennifer Aniston), die seit vielen Jahren mit Mitch das Dreamteam der Show bildet. Sie braucht einen neuen Co_Moderator und überrascht den Sender, als sie gegen dessen Pläne bei einer Gala die junge Reporterin Bradley Jackson (Reese Witherspoon) vorstellt…..

Meine Meinung

Die erste Staffel dieser Seite umfasst 10 Folgen und wir waren ihr schon nach der ersten Folge verfallen. Uns hat besonders das Zusammenspiel von einem wirklich guten Schauspielerensemble und einer differenzierten Betrachtungsweise des Themas gefallen. Bis auf eine Figur gibt es keinen wirklichen Bad Guy, aber auch keine makellosen Held*innen. Steve Carell verkörpert Mitch Kessler als selbstbewussten, charmanten Mann, der sich keine Schuld bewusst ist und die Welt nicht mehr versteht. Er wehrt sich verzweifelt gegen die Vorwürfe, die gegen ihn erhoben werden und merkt gar nicht, wie er sich verrennt. 

Alex muss sich von Bradley fragen lassen, ob sie eigentlich all die Jahre nie etwas bemerkt hat. Ihre Ehe scheitert, das Verhältnis zu ihrer Tochter ist zerrüttet, weil sie alles der Show untergeordnet hat, die durch den Skandal nun auf der Kippe steht. Das Verhältnis zu ihrer jungen Kollegin ist konfliktträchtig, denn Alex spürt, daß die junge Frau zu einer ernsthaften Konkurrentin zu werden droht. Die Ambivalenz dieser Figur wird von Jennifer Aniston großartig herausgearbeitet.

Auch Bradley ist alles andere als glücklich mit ihrem neuen Job, der eigentlich ein Traumjob ist. Sie merkt, daß sie ihre Prinzipien als Reporterin nicht durchzuhalten sind, ihre Unerfahrenheit und die konfliktträchtige Beziehung zu Alex verunsichern sie.

Natürlich ist diese Serie sehr amerikanisch, das beginnt bei den teilweise sehr exaltierten Manierismen der Moderatorinnen und endet bei einer glamourösen Geburtstagsfeier. Manches ist für uns schwer nachvollziehbar, dass eine Sendung wie die Morningshow derartig einflussreich sein kann, wäre hier bei uns kaum vorstellbar. Aber wir erhielten einen tiefen Einblick in die werbegetriebene amerikanische Fernsehindustrie und die dort herrschenden Machtstrukturen und Intrigen, die durchaus glaubwürdig dargestellt sind. 

Fazit: Eine spannende Serie, die uns bestens unterhalten hat. Wären allerdings die guten Darsteller*innen nicht gewesen, allen voran Jennifer Aniston, wären wir wahrscheinlich nicht ganz so intensiv dabei geblieben. So jedoch fürchten wir, daß wir auch die zweite Staffel, die im November beginnen soll, anschauen müssen!

Wenn Sie sich einen kleinen Eindruck verschaffen möchten, können Sie diesen Trailer ansehen.

Leider gibt es diese Serie nicht auf DVD, sie kann lediglich bei Apple TV gestreamt werden.