„ Und unsere Bücher sollen schön sein, aus Zuneigung zum Leser und zum Autor und als Zeichen gegen die Wegwerfmentalität“. Dies ist einer er Leitsätze des Wagenbach Verlages. Und er stimmt! Wunderbare Bücher macht dieser Verlag. Individuell, schön fürs Auge und für die Hand. Bereichernd für den Kopf und wohltuend für die Seele. Schauen Sie sich sein Programm einmal an, es lohnt sich!
Alan Bennett ist einer der Autoren des Wagenbach Verlages. Er ist einer der profiliertesten Stimmen der zeitgenössischen angelsächsischen Literatur. Mit feinem, hintergründigen, englischen Humor beschreibt und durchschaut er seine Landsleute. Manchmal schwarzhumorig aber nicht despektierlich oder respektlos zeigt er in seinen Büchern, dass er über seine Landsleute (und sich!) bestens Bescheid weiß.
Mit seinem neuesten Buch, Schweinkram, enttarnt er die so scheinbar prüden Briten!
In der ersten der beiden, vielleicht ein bisschen frivolen Geschichten, Mrs. Donaldson erblüht, ist sie überschrieben, versucht die verwitwete Mrs. Donaldson nach einiger Trauerzeit wieder am Leben teilzunehmen und vor allem auch ihr Einkommen aufzustocken. Dazu vermietet sie ein Zimmer an zwei Studenten. Über die beiden bekommt sie einen Job am Krankenhaus, als medizinisches Vorführobjekt bei der Ausbildung der neuen Studenten.
Diese Szenen alleine sind schon sehr lesenswert und sehr amüsant. Doch als die Untermieter ihre Miete nicht bezahlen können und dann auf eine sehr illustre Idee kommen, dies anders als mit Geld zu tun, kommt Aufregung in Mrs. Donaldsons Leben.Sie verändert sich und nicht zu ihrem Nachteil! Wobei ihre Tochter eher beunruhigt ist.
Als dann die Mieter gehen und wider Erwarten Mrs. Donaldson sich noch einmal für neue Mieter entscheidet, bekommt das Geschehen noch eine überraschende Wendung.
Frech, besonders, humorvoll, britisch…., lesenswert!
Auch die zweite Geschichte in diesem Buch und alle anderen Titel von Alan Bennett. Ich erinnere nur an „Die souveräne Leserin“. Und wenn sie das noch nicht kennen, dann müssen Sie das fast noch vor „Schweinkram“ lesen!