Als Rose an einem strahlenden Frühlingstag kurz vor ihrem neunten Geburtstag in ein Stück Zitronenkuchen beißt, den ihre Mutter für sie gebacken hat, muss sie feststellen, dass zwischen den frischen Zitronen, dem Zucker und der Butter eindeutig ein Hauch Traurigkeit liegt. Und plötzlich schmeckt der Marmeladentoast ihres Bruders Joseph seltsam abwesend, das Roastbeef ihres Vaters nach Schuldgefühlen, ein Sandwich nach großer Verliebtheit: Jeder Bissen offenbart mehr, als Rose lieb ist – und erst im Laufe der Jahre lernt sie, mit ihrer Gabe umzugehen. Ein herzzerreißender, komischer Familienroman, der uns die Frage stellt, wie viel wir wirklich von unseren Liebsten wissen.
Mal abgesehen davon, dass mich Bücher, die etwas zu essen im Titel haben, immer ansprechen, hat mich bei diesem tatsächlich auch der Klappentext neugierig gemacht – und ich wurde nicht enttäuscht. Eine wirklich schön erzählte Geschichte, ein leiser Roman über eine stille Familie, in der vieles verheimlicht wird und nur für die Tochter im Essen zu schmecken ist. Trotzdem hallt die Geschichte lange nach, denn so sonderbar die Gabe von Rose ist, so vertraut sind doch die Probleme in der Familie – und so gespannt sind wir LeserInnen, wie diese Familie es wohl schaffen wird, sie zu lösen.