„Ich sollte an dieser Stelle wohl erwähnen, daß ich Rico heiße und ein tiefbegabtes Kind bin. Das bedeutet, ich kann zwar sehr viel denken, aber das dauert meistens etwas länger als bei anderen Leuten. An meinem Gehirn liegt es nicht, das ist ganz normal groß. Aber manchmal fallen ein paar Sachen raus, und leider weiß ich vorher nie, an welcher Stelle.“
So charakterisiert sich Rico, Hauptperson und Erzähler im neuen Kinderbuch von Andreas Steinhöfel selbst. Rico kann sich auch nicht immer gut konzentrieren und rechts und links bringt er auch immer durcheinander. Und ausgerechnet er bekommt von seinem Lehrer eine besondere Ferienaufgabe: Er soll ein Ferientagebuch führen. Weil es mit der Rechtschreibung auch nicht so ganz klappt, soll er am besten auf dem Computer schreiben. Und wenn er 10 Seiten schafft, dann gibt’s im neuen Schuljahr einen Hausaufgabenbonus. Wenn das mal kein Angebot ist!
Und so beginnt Rico, uns Leserinnen und Lesern zu erzählen, was er im Alltag so erlebt. Nicht immer ganz geordnet, aber mit sehr viel Sensibilität und Humor. Zum Beispiel, wer außer ihm und seiner Mutter alles in dem großen Mietshaus wohnt, was es mit der Fundnudel auf sich hat, die er am ersten Ferientag findet und wie er Oskar kennen lernt und mit ihm in einen rasanten Kriminalfall gerät.
Andreas Steinhöfel ist wieder ein ganz wunderbares, berührendes Kinderbuch gelungen. Ich schloß Rico schnell ins Herz und ließ mich sofort auf seine eigene Logik ein. Und zur Not gibt es ja immer die kleinen Lernkästen, in denen er alles das festhält, was er in diesen ersten Ferientagen lernt: Von der Verbesserungsfunktion des PC’s über den Paravent bis zum Egoismus erklärt er uns Wörter, die er schwierig findet.
Dieses Buch ist meine Topempfehlung des Frühjahrs 2008 für Jungen (und Mädchen natürlich auch) ab 10 Jahren!