Dieser Krimi interessierte mich für meine Arbeit in der Jury der Stuttgarter Kriminächte und ich bedanke mich beim Verlag Kiepenheuer & Witsch, der mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat! Das Thema Künstliche Intelligenz passte auch gut zu einem Roman, den ich kürzlich dazu gelesen hatte und zu den Erebos – Hörbüchern, in denen es ebenfalls darum ging.

Der Inhalt

Wieder einmal greife ich auf den Verlagstext zurück, der den komplexen Inhalt dieses Thrillers kurz und prägnant zusammenfasst:

Investigativjournalist Calvary Doyle wird auf offener Straße niedergeschossen. Zuvor hatte der Reporter zum Thema Künstliche Intelligenz recherchiert. Die auf KI-Gefahrenabwehr spezialisierte UNO-Agentin Fran Bittner beginnt in dem Fall zu ermitteln.
Der Journalist besaß anscheinend neue, beunruhigende Informationen über den berüchtigten Turing-Zwischenfall, bei dem die Menschheit die Kontrolle über eine KI verlor. Die KI befand sich seinerzeit in einem Quantencomputer, einem sogenannten Qube. Gibt es womöglich noch einen solchen Würfel, mit einer weiteren digitalen Superintelligenz darin? Und kann Fran Bittner den zweiten Qube finden, bevor jemand auf die Idee kommt, ihn zu aktivieren? (© Kiepenheuer&Witsch)

Meine Meinung

Gleich vornweg: Ich gebe es ungern zu, aber dieses Buch habe ich einfach nicht verstanden. Da holte mich doch auf meine älteren Tage offensichtlich noch einmal das Ergebnis eines Tests ein, den ich als Jugendliche machen musste und der mir ein mangelndes dreidimensionale Vorstellungsvermögen bescheinigte. Dieses war in Schulzeiten hinderlich für das Verständnis von höherer Mathematik und von Physik und scheint es auch für das Verständnis von Künstlicher Intelligenz zu sein.

Tom Hillenbrand lässt mit der Uno-Agentin Fran Bittner im Jahr 2091 einen Quant ermitteln, ein Wesen also, das sein menschliches Gehirn hat digitalisieren lassen und sich so in immer neuen „Gefäßen“, meint Körpern, aufhalten kann – mal ist sie Frau, mal Mann. Sie versucht herauszufinden, wie der ermordete Journalist bei seinen Recherchen gekommen sein könnte. Wir lernen außerdem Clifford Torus kennen, einen Unternehmer und Milliardär, der auf der Suche nach Unsterblichkeit ist. Und dann ist da noch Persia, eine Profigamerin, die in der Gamerszene unter dem Namen Colonel Crimson bekannt ist. Diese drei Handlungsfäden laufen über eine langen Zeitraum nebeneinander her und es dauert einige Zeit, bis man beginnt zu ahnen, wie sich die Fäden miteinander verbinden könnten.

Das ist durchaus gekonnt gemacht, auch wenn ich sprachlich nicht wirklich überzeugt war. Aber das war es nicht, was mir den Zugang zu diesem Thriller verwehrte, auch nicht, daß es mit „Hologrammatica“ einen Vorgängerband gibt – ihn nicht zu kennen spielte für mich kaum eine Rolle. Nein, es gelang mir einfach nicht, mich in die beschriebene Gedankenwelt einzufinden. Zwar gibt es im Anhang ein Glossar, das die wichtigsten Begriffe erklärt, aber dennoch blieb mir diese Welt und ihre Figuren fremd. Ich versuchte vergeblich, in sie einzudringen und vor allem die Spielszenen haben mich irgendwann ermüdet. Ich war mehrfach versucht, das Buch zur Seite zu legen, aber das ging auch nicht – dazu wollte ich dann doch zu gerne wissen, worauf das alles hinauslaufen sollte.

Fazit: Die Auseinandersetzung mit Künstlicher Intelligenz und wie sie unser Leben in Zukunft beeinflussen könnte ist ein Thema, über das sich nachzudenken absolut lohnt – für mich persönlich bot dieses Buch jedoch nicht den richtigen Rahmen dafür. Das mag jedoch anderen Leser*innen ganz anders gehen!

In der Kritik wurde das Buch sehr positiv besprochen, eine Zusammenfassung finden Sie auf Perlentaucher.de

Wenn Sie sich einen Eindruck vom Stil des Buches machen möchten, können Sie hier einen Blick hineinwerfen

Und wenn Sie sich sofort in die Lektüre stürzen möchten, können Sie den Thriller bei den beiden Vaihinger Buchhandlungen buch+musik oder Vaihinger Buchladen bestellen oder herunterladen. Die Links führen direkt in die jeweiligen Webshops.