Von den drei Romanen um den russischen Geheimdienstoffizier Leo Demidow  (Kind 44, Kolyma und Agent 6 ) war ich wirklich sehr beeindruckt. Und war deshalb auch sehr gespannt auf den nächsten Roman des englischen Schriftstellers.

Ohne jeden Zweifel ist das ein richtig guter Psychothriller, der zum Teil in London, die meiste Zeit aber in Schweden spielt. Daniels Eltern haben sich dafür entschieden, ihren Ruhestand in Schweden zu verbringen, der Heimat von Daniels Mutter. Daniel, der nach wie vor in London lebt, hat seine Eltern daher auch schon eine Weile nicht mehr gesehen. Um so schockierter ist er, als er von seinem Vater erfahren muss, dass seine Mutter mit Wahnvorstellungen in die Psychiatrie eingeliefert wurde.

Aber richtig verwirrend für Daniel wird es erst, als seine Mutter sich bei ihm meldet und bestreitet, dass sie an Wahnvorstellungen leidet. Im Gegenzug unterstellt sie Daniels Vater und einem Teil der  schwedischen Dorfgemeinschaft verbrecherische Machenschaften. Sie fühlt sich verfolgt und   flieht aus Schweden zu ihrem Sohn nach London. Daniel ist mit der Situation völlig überfordert und  als sein Vater ebenfalls in London eintrifft, beschließen sie gemeinsam, die Mutter in ärztliche Obhut zu geben.

Die Geschichte, die ihm seine Mutter anvertraut hat, lässt Daniel jedoch keine Ruhe. Und so reist er nach Schweden und beginnt auf eigene Faust zu recherchieren.

Was er dabei nach und nach ans Tageslicht bringt, erzählt der Autor ungeheuer spannend und so gut wie nicht vorhersehbar. Als Leser bleibt man daher sehr lange im Ungewissen und wird immer wieder auf die falsche Fährte gelockt. Tom Rob Smith hat mit dem Roman „Ohne jeden Zweifel“ einen wirklich guten Psychothriller geschrieben und überzeugt durch seine einfühlsame Erzählweise.