Ein neuer Fall für Hauptkommissar Lutz Gehring und Sanela Beara, die kroatische Polizistin, die wir schon aus dem Kriminalroman „Das Dorf der Mörder“ kennen. Inzwischen ist sie an der Hochschule für den Gehobenen Polizeidienst und nicht sonderlich begeistert, als Gehring sie bei seinem aktuellen Fall um Hilfe bittet: Im Grunewald wird das Skelett eines Jungen gefunden und schnell ist klar, daß es sich um das Opfer einer Entführung handelt, die 4 Jahre zuvor nicht aufgeklärt werden konnte. Gehring bittet Sanela um Hilfe, denn sie kann vielleicht mit ihren kroatischen Sprachkenntnissen helfen.
Schnell wird beiden klar, daß sowohl die Eltern des Jungen als auch der reiche Arbeitgeber des Ehepaars eine ganze Menge zu vebergen haben. Und so prescht Sanela wieder einmal vor und begibt sich ohne Lutz Gehring zu informieren als Putzfrau in den Haushalt des Opfers………
Eleisabeth Herrmann ist wieder ein spannender Kriminalroman gelungen und das Duo aus dem soliden Hauptkommissar und der unkonventionellen, impulsiven Beamtenanwärterin wird in diesem Roman konsequent weiterentwickelt. Dazu lebt der Krimi von den gesellschaftlichen Unterschieden zwischen der Familie des Opfers und der Familie, für die sie arbeiten, die ganz offensichtlich viel enger und anders miteinander verbunden sind, als sie es zeigen wollen. Auch in die kroatische Gemeinde Berlins, die fest zueinander hält, bekommen wir einen Einblick. So entsteht eine beklemmende Spannung, die bis zum Ende des Romans anhält.
Spannend bis zur letzten Seite, atmosphärisch dicht, psychologisch überzeugend – von diesem Ermittlerduo möchte man gerne noch mehr lesen!