Heute empfiehlt Barbara Scholz ein Buch, das von Erwachsenen und Jugendlichen gleichermaßen gelesen werden kann.
In diesem Roman tauchen wir tief ein in die Welt der Zeugen Jehovas. Die Eltern der 17jährigen Esther sind – für Esther unerwartet – vom Rhein in ein Dorf im Osten Deutschlands gezogen, um dort kurz nach dem Mauerfall zu missionieren. Esther ist wütend auf ihre Eltern, und sie trauert um Sulamith, ihre beste Freundin, mit der sie bis dahin alles, aber auch wirklich alles geteilt hat. Sulamith hatte sich von der Glaubensgemeinschaft losgesagt, was für Esther einen großen Einschnitt in ihr Leben bedeutete. Aber auch sie fängt an zu hinterfragen und distanziert sich innerlich immer mehr. Nach und nach erfahren wir die Vorgeschichte, und wir verstehen Esthers Kummer und Wut.
Der Roman lässt uns teilhaben an dem Leben und den Überzeugungen der Zeugen Jehovas. Die Intensität der Erzählung, die Anteilnahme, mit der Esthers Erleben geschildert wird, alles
nimmt uns gefangen und erzeugt einen Sog. Aber man fragt sich auch, wie so ein Leben möglich sein kann. Dabei schreibt die Autorin durchaus empathisch aus der Innensicht der Glaubensgemeinschaft, mit der sie aus ihrer eigenen Biographie vertraut ist.
Das Buch versteht sich als Jugendroman, ich empfehle ihn aber Lesern und Leserinnen über alle Altersgrenzen hinweg. Mich hat die Geschichte noch sehr lange beschäftigt.
Für Leser und Leserinnen ab 14 Jahren
Wenn Sie das Buch gerne selbst lesen möchten, können Sie es in den beiden Vaihinger Buchhandlungen buch+musik oder Vaihinger Buchladen bestellen oder herunterladen. Die Links führen direkt in die jeweiligen Webshops.