"Samson Browns Liebe galt genau zwei Dingen auf dieser Welt: Seiner Frau und seiner Elefantendame." So beginnt der Roman, in dem Diane Hammond die Geschichte einer engen Freundschaft zwischen Mensch und Tier beschreibt.
Sam ist alt, hat Diabetes und ist schon lange reif für den Ruhestand. Aber wer wird dann für Hannah sorgen, den einzigen Elefanten im Zoo, den er seit 41 Jahren betreut? Sam wurde die Betreuung von der früheren, schon lange verstorbenen Gründerin des Zoos Maxine Leonora Biedelmann übergeben, die besonders an diesem Tier hing. Inzwischen gehört der Zoo jedoch der Stadt und hat wirtschaftliche Probleme. Die Zoodirektorin plant eine große Werbekampagne, in dessen Mittelpunkt Hannah als das beliebteste Zootier stehen soll. Sie stellt Neva ein, eine junge begabte Tierpflegerin, die auf die Betreuung von Elefanten spezialisiert ist.
Sam und Neva wollen nur das beste für Hannah und beide sind sich einig, daß das Beste für Hannah eigentlich wäre, ihren Lebensabend in der Gesellschaft anderer Elefanten zu verbringen, mit Gras statt Beton unter den geschundenen Füssen. Neva kennt ein Dickhäuterreservat, das die Elefantin aufnehmen würde, doch es mangelt am dafür notwendigen Geld. Da macht der Vater des Zooverwalters in den alten Unterlagen des Zoos eine unglaubliche Entdeckung…..
Diesen Roman habe ich sehr gerne gelesen. Er erzählt nicht nur die Geschichte einer rührenden Freundschaft zwischen Tier und Mensch, sondern entführt uns auch in den Mikrokosmos eines Zoos: Da ist Harriet Saul, die den Zoo wieder wirtschaftlich arbeiten lassen soll, eine dicke, herrische, im Grunde ihres Herzens jedoch einsame Frau, die plötzlich in eine neue Rolle findet. Truman Levy, der Geschäftsführer des Biedelman’schen Anwesens ist alleinerziehender Vater, seitdem ihn seine Frau, eine Künstlerin, verlassen hat, weil sie es nicht mehr ertrug einen Sohn und einen Ehemann zu haben, die es normal finden, sich ihr Hemd in die Hose zu stecken – und der die neue Tierpflegerin Neva immer attraktiver findet. Und da sind natürlich auch Sam und seine Frau, die als junges Ehepaar ihr ungeborenes Kind verloren und für die Hannah so etwas wie ein Kind ist. In Rückblenden wird auch die Geschichte der Zoogründerin Maxine erzählt, eine Frau, die ein Leben völlig abseits der damals geltenden Konventionen führte.
Geschickt verflicht die Autorin diese verschiedenen Schicksale miteinander und so habe ich mich von diesem Roman für einige Stunden bestens unterhalten gefühlt!