Das junge Sklavenmädchen Raisa wünscht sich nichts sehnlicher, als die Schriftzeichen der Götter erlernen zu dürfen. Doch das Lesen und Schreiben ist nur den hohen Adligen vorbehalten und die Götterzeichen dürfen nur der König, sein Thronfolger, die Tutorin des Thronfolgers und die Jungtutorin lernen – und natürlich ist Raisa nichts davon. Doch eines Tages wird die Jungtutorin Tyasha de Kemit wegen Hochverrats hingerichtet und die Tutorin muss eine neue Nachfolgerin wählen – und ihre Wahl fällt auf Raisa. Begeistert und voller Eifer beginnt Raisa ihre Ausbildung – zu ihrer Überraschung Seite an Seite mit Prinz Mati. Die beiden jungen Leute kommen sich gegen alle Regeln näher und Raisa ist hocherfreut, als sie erfährt, dass Mati vorhat, der Sklaverei ein Ende zu bereiten, sobald er König ist. Doch dann wird Raisa vom Widerstand der Sklaven angesprochen und gebeten, ihnen zu helfen. Wird sie Mati verraten, um ihre Leute zu retten oder wird sie den jungen Prinzen unterstützen in seinem Versuch, die Sklaverei langsam, dafür ohne Blutvergießen, zu beenden?
Und was hat es mit dem geheimnisvollen Herzgedicht auf sich, das Raisa kurz vor ihrer Versklavung geschenkt wurde, und das aus ganz anderen Schriftzeichen besteht als die, die sie und der Prinz lernen? Warum ist die Schrift überhaupt ein solches Geheimnis, dass niemand aus dem gewöhnlichen Volk sie lernen darf?
Die Autorin hat eine faszinierende, wenngleich grausame Gesellschaft entworfen, in der ein Volk ein anderes seit Generationen versklavt und unterdrückt. Nur wie nebenbei sind einige Fantasyelemente in die Geschichte hineingewoben, die sich zwar auch um die aufflammende Liebe zwischen Raisa und Mati dreht, in erster Linie aber die Frage nach Gerechtigkeit stellt und danach, wie weit Menschen gehen dürfen, um sie zu erlangen.
Ein tolles Buch für junge Leserinnen und Leser ab 14 Jahren!