Louis studiert Jura in Paris. Eher weil seine Eltern das für förderlich für seine Zukunft halten, nicht weil er selber das unbedingt will. Louis weiß, dass er selbstständiger werden muss und sich von seinen Eltern lösen, um erwachsen zu werden. Deshalb ist es naheliegend, dass er, als die Semesterferien anstehen, sich einen Job sucht. Auf der Suche nach etwas passendem fällt ihm auf einer Anzeige der normannische Badeort Horville ins Auge. Dort sucht eine Autorin für ihren besonderen Sohn, Iannis ist Autist, eine 4-wöchige Betreuung rund um die Uhr, damit sie sich ganz dem Schreiben widmen kann.
An den Badeort Horville hat Louis viele Kindheitserinnerungen. Viele Ferien hat er hier verbracht und mit Antoine, ein Junge aus dem Dorf, verband ihn damals eine tiefe Freundschaft. Die Herausforderung, den autistischen Jungen zu betreuen, ist zu Anfang fast zu groß und nicht zu bewältigen. Louis ist kurz davor aufzugeben. Doch bei ihren langen Spaziergängen durchs Dorf und am Meer, bei denen Louis Iannis die vielen Geschichten aus der Vergangenheit erzählt, entsteht eine feine und besondere Beziehung zwischen den beiden. Iannis zeigt Seiten, die bisher verborgen waren, er scheint viel mehr zu verstehen, wie alle glauben, und Louis reift an seinem besonderen Gegenüber! Und ist nicht auch Louis in seiner Art ein besonderer Junge?
Auch die gefühlvollen Annäherungen von Helena, Iannis` Mutter, die Autorin erotischer Romane, stellen Louis vor neue und unbekannte Herausforderungen.
Philippe Grimbert, der 1948 geborene Autor, ist Psychoanalytiker und hat viele Jahre Erfahrung im Umgang mit autistischen Jugendlichen. Ihm ist ein sehr gefühlvoller Roman gelungen über das Leben mit besonderen Menschen, über Wachsen an Herausforderungen und über das Erwachsenwerden.