Der Autor – Alastair Bonnett – hat sich auf Entdeckungsreise, quer durch die Welt, begeben. In Zeiten von Google Earth könnte man meinen, dass es auf unserem Planeten keine unbekannten Orte mehr gibt. Eigentlich ist alles kartographiert, vermessen und aufgezeichnet. Ein Navigationsgerät könnte uns an jeden x-beliebigen Ort auf der Erde bringen.

Die siebenundvierzig, hier beschriebenen, Orte sind unterteilt in: Verlorengegangene Orte, Vergängliche Orte, Niemandsländer oder auch Geisterstädte, um nur einige zu nennen. Aber, man glaubt es kaum, es sind alles REALE Orte, die er durch die geographische Länge und Breite belegt.

Nehmen wir als Beispiel die Aralkum-Wüste. 44° 45′ 37“ nördlicher Breite und 62° 09′ 27“ östlicher Länge. Sie haben sicher schon vom Aral-See gehört, der irgendwo in den Tiefen Zentralasiens liegt. Einst bekannt als das BLAUE MEER. Der See war früher der viertgrößte See der Erde und wurde gespeist vom Amudarja und Syrdarja. 1850 wurde er erstmals kartographisch erfasst und Mitte des letzten Jahrhunderts gab es an seinen Ufern neunzehn Dörfer und zwei größere Städte, die überwiegend von der Fischerei lebten. Heute sind die Häfen kilometerweit vom Wasser entfernt. Was ist passiert? In den 1930er Jahren entdeckten die Sowjets das Potenzial, welches in den Wassermengen der beiden Flüsse steckte. Sie bauten Kanäle, zweigten riesige Wassermengen ab und bewässerten die Baumwollplantagen und Weizenfelder. In der Folge davon trocknete der See aus, der Boden versalzte; ja, das gesamte Klima dort veränderte sich.

So wie der Aralsee von den Landkarten langsam verschwindet, gibt es aber auch andere Orte oder Inseln, die erst seit kurzer Zeit, erdgeschichtlich betrachtet, existieren. Ich kann mich sehr gut an die Bilder erinnern, die das Fernsehen 1963 zeigte, bei der „Geburt“ der Insel Surtsey südlich von Island.

Ein weiterer und ungewöhnlicher Ort den er beschreibt,sind die Müllinseln, die auf den Weltmeeren treiben. Aber auch eine Verkehrsinsel in Newcastle findet er erwähnenswert.

Die ausgewählten Orte finde ich überaus interessant und spannend beschrieben und zeigt eine ganz neue Sicht auf unsere Erde, die immer noch wunderschöne Orte hat. Dieses Buch übt eine große Faszination auf mich aus. Auch wenn dieses Buch NICHT als klassischer Reiseführer verstanden werden will, macht er doch große Lust die Welt neu zu entdecken.

Wer sich für Geographie interessiert, kommt an diesem Buch nicht vorbei.  Ein leicht verständlich geschriebenes und wichtiges Buch!!!