Ich möchte Ihnen eine neue Reihe aus dem Mandelbaum Verlag vorstellen, die sich Kleine Gourmandisen nennt.
Aber bevor ich etwas zu diesen hübschen kleinen Bändchen erzähle, möchte ich zuerst noch ein paar Worte zu dem Verlag sagen. Der Mandelbaum Verlag war mir nämlich vor Entdeckung dieser Reihe nicht wirklich ein Begriff. Der Verlag sitzt in Wien und  wurde 1996 gegründet. Laut Internetseite  „hat sich der Verlag zum Ziel gesetzt, verborgene Schätze zu bergen und Verstecktes sichtbar zu machen“.

Das Verlagsprogramm ist sehr vielseitig. Es gibt Buchreihen zu Zeit-, Kultur- und Sozialgeschichte, Reisebücher, Bücher zur Geschichte und Gegenwart der Stadt Wien und Bücher zum Thema Essen und Trinken.  Es lohnt sich, mal einen Blick auf die Internetseite zu werfen. Ich war beeindruckt von dem umfangreichen und ungewöhnlichen Programm dieses doch eher kleinen, unabhängigen Verlages.

Ein wesentlicher Programmschwerpunkt ist das Kochbuch. Die Kochbuchreihe heißt Feine Gourmandisen, befasst sich mit der Kulturgeschichte des Essens, Trinkens und Kochens und umfasst inzwischen 34 Titel und darunter finden sich einige echte Exoten.

Und nun also zu der neuen kleinen feinen Reihe „Kleine Gourmandisen“. Diese sehr schön gestalteten Bändchen sind eine Art Kombination aus Kochbuch und Lesebuch. Bibliophil gestaltet, mit Vignetten der Künstlerin Linda Wolfsgruber, kommen sie ganz ohne Hochglanzfotos aus.

Drei Titel sind in der neuen Reihe erschienen:

Quitte
Marone/Esskastanie
Rote Rübe/Rote Bete

Ich habe  den Band über die Quitte mal genauer unter die Lupe genommen. Geschrieben hat das Buch die Autorin Inge Fasan, die sich schwerpunktmäßig dem Thema Kulinarik verschrieben hat. Sie liebt Quitten und das merkt man auch beim Lesen.
Wir erfahren sehr viel Wissenswertes über die Geschichte der Quitte (z. B. wird sie seit 4000 Jahren kultiviert), sie stammt vermutlich aus dem Kaukasus und ist, wie sich die Autorin ausdrückt – eine „migrationsfreudige Frucht“, sprich, sie hat sich quer über die Kontinente verteilt, nicht zuletzt durch die Seefahrer, die die Quitte in Honig oder Wein eingelegt haben, um sie besser haltbar zu machen und so ein Mittel gegen Skorbut hatten.  So kam die Quitte dann auch nach Portugal. Auf portugiesisch heißt die Quitte marmelo  und so entstand dann auch das uns geläufige Wort Marmelade.

Die Autorin erzählt sehr kurzweilig und unterhaltsam über diese besondere Frucht und natürlich dürfen zum Schluss auch einige Rezepte nicht fehlen: tolle Ideen für Vorspeisen, Salate, Hauptgerichte, Suppen und Nachspeisen. Inzwischen habe ich bereits drei Rezepte ausprobiert, die alle drei hervorragend waren.

Jetzt habe ich Ihnen hoffentlich ein bisschen Appetit gemacht auf diese schöne Reihe, die sich auch wunderbar als kleines Geschenk eignet – für alle, die gerne kochen und die an ein bisschen mehr Hintergrundwissen interessiert sind.