Wie der Titel es schon erahnen lässt, geht es in diesem Jugendroman nicht immer ganz ehrlich zu.
Die Geschichte spielt 1947 in den USA. Im Mittelpunkt steht die fünfzehnjährige Evie, ein ganz normales Mädchen, die ihre schöne Mutter bewundert und ihren Stiefvater vergöttert. Ansonsten interessiert sie sich für das, was junge Mädchen in diesem Alter eben so interessiert: Hollywoodschauspieler, Lippenstifte, schöne Kleider, die erste Liebe. Evie wäre gerne erwachsen und so schön wie ihre Mutter, aber sie fühlt sich noch wie ein Kind. Und das ist sie zu Beginn des Romans auch noch.
Eines Tages beschließt ihr Stiefvater Joe, mit der Familie nach Florida zu reisen. Sie wollen ein paar Tage am Strand verbringen, kommen aber außerhalb der Saison und finden nur mit Müh und Not ein Hotel, das geöffnet hat. Dort lernen sie ein Ehepaar kennen, mit denen sich Evies Eltern anfreunden. Evie selber langweilt sich eher ein bisschen, eigentlich ist es ihr in Florida viel zu heiß und sie verbringt die Tage am Pool. Als aber dann ein junger Mann namens Peter auftaucht, ist die Langeweile plötzlich wie weggeblasen. Der ehemalige Soldat sieht gut aus und ist charmant und behandelt Evie nicht wie ein kleines Kind. Evie ist zum ersten Mal ernsthaft verliebt. Sie ist so mit ihrem Gefühlen beschäftigt, dass sie lange gar nicht mitbekommt, was um sie herum vor sich geht.
Ihr Stiefvater und Peter kennen sich, beide haben im Krieg bei derselben Einheit gedient. Besonders gute Freunde scheinen sie aber nicht zu sein. Alles im allen verhalten sich die Erwachsenen ziemlich merkwürdig. Irgendetwas liegt in der Luft, aber Evie ist verliebt und ihre einzige Sorge ist es, wann sie Peter wieder sehen wird und ob er ihre Gefühle womöglich erwidert.
Und dann, eines Tages, machen ihren Eltern gemeinsam mit Peter einen Bootsausflug. Selbst eine Hurrikanwahrnung hält sie nicht von ihren Plan ab. An diesem Tag geschieht etwas Schreckliches und plötzlich sitzt Evie nicht mehr auf der rosaroten Wolke der ersten großen Liebe, sondern auf dem knallharten Boden der Realität.
Der amerikanischen Autorin hat einen wirklich sehr guten Jugendroman geschrieben. Die Geschichte ist eine gelungene Mischung aus Liebesgeschichte, Thriller und Entwicklungsroman: Evie wollte kein Kind mehr sein und im Verlauf der Geschichte macht sie Erfahrungen, an denen sie reift. Es sind sehr positive Erfahrungen – die erste Liebe, das Gefühl, als junges Mädchen wahrgenommen zu werden, attraktiv zu sein. Aber es sind auch negative Erfahrungen: sie muss erkennen, dass die Erwachsenen sie angelogen haben. Vor allem das Verhältnis zu ihrer Mutter ist getrübt. Evie wird vom naiven Kind zu einer erwachsenen jungen Frau, die sich der Realität stellt, auch wenn sie alles andere als schön ist.
Mir hat der Roman außerordentlich gut gefallen. Vor allem, weil es der Autorin so gut gelungen ist, die Atmosphäre auf sehr anschauliche Art und Weise einzufangen. Sie ist für diesen Roman übrigens mit dem renommierten National Book Award ausgezeichnet worden.
Ein wunderbares Buch für Jugendliche ab 13 Jahre- nach oben gibt es keine Altersgrenze.