Von Jon Klassen habe ich hier schon einige Bilderbücher vorgestellt. Mein Favorit ist nach wie vor „Das ist nicht mein Hut“. Der Geburtstag eines kleinen Verwandten war der Anlass, in einer Buchhandlung nach einem besonderen Bilderbuch zu suchen und ich bin wieder bei Jon Klassen gelandet.

Der Inhalt

Die Maus wird vom Wolf gefressen. Das findet sie nicht schön! Aber im Inneren des Wolfs trifft sie auf die Ente, die sich dort gemütlich eingerichtet hat. „Ich bin zwar verschluckt worden, aber ich habe keine Lust, gefressen zu werden.“ sagt sie. Ein gutes Motto denkt sich die Maus und gemeinsam mit der Ente feiert sie das Zusammensein im neuen Zuhause mit einem wilden Tanz. Dieses Rumoren in seinem Bauch tut dem Wolf gar nicht gut und er erweckt die Aufmerksamkeit des Jägers. Mist, denken sich Ente und Maus, wenn der Jäger den Wolf erschießt, ist es aus mit dem süßen Leben! Wie sie den Jäger dann in die Flucht schlagen und warum der Wolf seitdem in der Nacht heult, das sollte jede/r selbst anschauen!

Die Illustrationen

DIE ZEIT nennt Jon Klassen einen „Meister der reduzierten Darstellung“. Da ist was dran, sicher gefallen die Bilder nicht jedem, aber ich finde sie einfach großartig! So auch in diesem Bilderbuch: Es ist eher dunkel im Bauch des Wolfes, aber alles wirkt doch einladend und gemütlich, das liegt sicher an den warmen Brauntönen. Als es dann in’s Dunkel der Nacht geht, wird es plötzlich kühler – Blau- und Grautöne untermalen dieses Gefühl.  Dabei sind die Bilder überhaupt nicht lieblich, sondern eher holzschnittartig. Ein Blick in’s Buch zeigt Ihnen die ersten Seiten und verschafft Ihnen einen guten Eindruck!

Meine Meinung

Die Geschichte vom bösen Wolf einmal etwas anders erzählt, mit Humor und hintersinnig. Man mag über das Ende denken, was man will und sich auch darüber wundern, wie man sich in einem dunklen Bauch wohlfühlen und nicht das Bedürfnis haben kann, da so schnell wie möglich rauszukommen. Ich glaube aber, Kinder können damit sehr wohl etwas anfangen, daß man die gewohnte Behaglichkeit einer möglichen unbequemen, kalten Ungewissheit vorzieht. Und man kann beim Anschauen ja dann auch darüber sprechen!

Fazit: Meinen Favoriten hat dieses Bilderbuch nicht schlagen können, aber ich habe es mir sehr gerne angeschaut und bin nach wie vor ein großer Fan von Jon Klassens Bildern!

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Eine ausführliche Besprechung finden Sie hier auf Deutschlandfunk Kultur