Diesen Krimi las ich im Rahmen meiner Juryarbeit für den Stuttgarter Krimipreis und bedanke mich beim Pendragon Verlag für das Rezensionsexemplar.

Der Inhalt

So beschreibt der Verlag den Inhalt des Buches: „Das gesunkene Traditionsschiff Sansibar ist eigentlich kein Fall für die Mordkommission Rostock, doch unter Deck liegt eine Leiche. Handelt es sich ­dabei um den vermissten Bootsmann? Während der Tote noch ­geborgen wird, beginnt Hauptkommissarin Doro Weskamp die Ermittlungen. Zunächst scheint die geplante Teilnahme des Seglers an der Hanse Sail ein Motiv zu sein. Wollte die jemand verhindern?
Doch dann stößt die Kommissarin auf Spuren aus der Vergangenheit, die mit dem Großvater des Bootsmanns, dem Zweiten Weltkrieg und einem verschollenen Kunstwerk zu tun haben. Und mit ihrer eigenen Generation, der Generation der Kriegsenkel.“ (© Pendragon Verlag)

Meine Meinung

Dies ist der erste Krimi, den ich von Volker Pesch gelesen habe und er hat mir gut gefallen. Die ermittelnde Hauptkommissarin Doro Weskamp ist eine interessante Hauptfigur, aus Kiel stammend folgte sie Anfang der 90er Jahre ihrem Mann nach Rostock und blieb dort, nachdem er zurück in den Westen ging und zog die gemeinsame Tochter groß. Sie trifft zu Beginn des Romans auf den Polizei-Seelsorger Tom Schroeder, ursprünglich Pfarrer in Brandeburg, der nach der Trennung von seiner Frau nach Rostock kam. Auch er wird in den Fall hineingezogen, der zunächst mehrere Spuren hat: Haben konkurrierende Schifffahrtssgesellschaften das Schiff versenkt, weil sie gegenüber dem Traditionsschiff ins Hintertreffen geraten sind? Oder hat es etwas mit dem Toten zu tun, der sich als syrischer Flüchtling entpuppt?  Aber dann kommt der vermisste Bootsmann ins Spiel, der in einer psychotherapeutischen Klinik auftaucht. Die behandelnde Ärztin gibt sich äußerst zugeknöpft und erst ein Koffer von Clemens Kasten, der gefunden wird, führt zu einer vielversprechenden Spur.

Gleichzeitig gerät das Polizeipräsidium in Aufruhr, denn im Rahmen einer bundesweiten Ermittlung wird ein Kollege verhaftet, der in einem rechtsradikalen Netzerk aktiv war und bei dem eine Waffe gefunden wird, die zu einem zwei Jahre zurückliegenden Polizistenmord führt.

Wie gesagt, der Krimi hat mir gut gefallen, er ist sehr spannend und vielschichtig: Das Ost-West-Thema schwingt ebenso unterschwellig mit wie das, was die Menschen im Alltag einer Hafenstadt wie Rostock beschäftigt. Die Atmosphäre der Stadt und der ganzen Küstenregion ist gut beschrieben und macht Lust, dort einmal Urlaub zu machen. Auch das Thema der Kriegsenkel und der Raubkunst ist spannend und, soweit ich das beurteilen kann, gut recherchiert. Was mich weniger überzeugt hat, war die Nebenhandlung des rechtsradikalen Netzwerkes in der Polizei. Es wäre in meinen Augen gar nicht notwendig gewesen, dieses Thema überhaupt aufzumachen.

Fazit: Eine spannende Lektüre mit Tiefgang und einer interessanten Ermittlerin, ideal als Urlaubslektüre für alle, die an die Küste reisen. Lesenswert!

In dieser Leseprobe können Sie sich einen Eindruck vom Stil des Krimis machen

Den Autor können Sie auf seiner Homepage kennenlernen

Und wenn Sie Lust bekommen haben, den Krimi selbst zu lesen, können Sie ihn in den beiden Vaihinger Buchhandlungen buch+musik oder Vaihinger Buchladen bestellen oder herunterladen. Die Links führen direkt in die jeweiligen Webshops.