Nach dem Tod ihrer Großmutter Bertha erbt ihre Enkeltochter Iris ihr Haus. Dort hat sie als Kind regelmäßig die Sommerferien verbracht, spielte mit ihrer Kusine Verkleiden und andere Kinderspiele. Zuerst möchte Iris das Erbe ablehnen, aber als sie zum ersten Mal nach vielen Jahren wieder in dem Haus steht, merkt sie, dass sie sich zuerst ihren Erinnerungen stellen muß. Sie nimmt sich einige Tage frei und bleibt in dem Haus. Sie geht durch die Zimmer und hängt ihren Erinnerungen nach. An die Spiele mit ihrer Kusine Rosemarie und deren Freundin Mira. An den herrlichen Garten mit den Apfelbäumen und den Johannisbeersträuchern, an ihre Tante Inga, die bei einem gewaltigen Gewitter geboren wurde und vielleicht deshalb ihr Leben lang „elektrisch“ war, an die Großmutter Bertha, die nach einem Sturz vom Apfelbaum zuerst zerstreut und dann immer vergesslicher wurde, bis sie nicht einmal ihre Töchter noch erkannte.
Dieser Familienroman ist ein richtig schönes Buch mit einem kleinen Schuß Magie, denn es gibt Apfelbäume die zweimal blühen und Johannisbeersträuche, die nach einem tragischen Tod plötzlich weiß werden. Die Autorin erzählt mit großer Leichtigkeit, manchmal schmeckt und riecht man förmlich die würzige Gartenluft, aber auch den leicht modrigen Geruch des lange leergestandenen Hauses und der Kleiderschränke in denen noch die Kleider hängen, die Iris und ihre Spielkameradinnen zum spielen benutzten. Eine wunderbar leichte Lektüre mit literarischen Qualitäten, in der man versinken kann.