Kristina ist die Tochter einer Winzerfamilie aus Weinsberg, die in Freiburg studiert und seit zwei Jahren glücklich mit ihrem Freund Daniel, Doktorand der Chemie, zusammen lebt.  Das lockere Universitätsleben der beiden wird jäh gestört, als Kristinas Eltern und ihr Bruder in den Weinbergen einen schweren Unfall erleiden: Mutter und Bruder kommen dabei um’s Leben, der Vater liegt im Koma. Das Weingut steht plötzlich ohne seine Leitung da.

Beide fahren sofort nach Weinsberg und sehen sich vor einer schier unlösbaren Aufgabe: Sie haben keine Ahnung vom Weinbau, die Bank will ihnen den Kredit kündigen, Kristinas Tante und Vetter zeigen auffälliges Interesse daran, möglichst eine vollständige Betreuungsvollmacht zu bekommen, um die Herrschaft über das Weingut zu erlangen.

Zum Glück gibt es noch einen alten Freund der Familie, der einspringt und Daniels Vater, selbst Unternehmer, der das blauäugige junge Paar über die notwendigsten Maßnahmen, die zu ergreifen sind, aufklärt. Aber als Kristinas Vater aus dem Krankenhaus entlassen wird scheinen plötzlich scheinen alte Familienkonflikte alle Bemühungen der Beiden zu zerstören…….

Bei Regionalkrimis bin ich immer ein wenig skeptisch. Dieser Roman ist jedoch eigentlich gar kein richtiger Krimi, sondern, wie es auf dem Cover schon steht, eine Winzer-Saga. Im Vordergrund steht das Leben und Arbeiten auf einem Weingut und die Schwierigkeiten, es als Einzelunternehmer wirtschaftlich zu führen.

Daniel, der junge Doktorand hat zwar viel Ahnung von Chemie, aber keine Ahnung von Weinbau und den Philosophien, die im Weinbau stecken können. Frank, der väterliche Freund Kristinas, führt ihn und damit auch uns Leserinnen und Leser ein in die Kunst des Weinbaus: Welche Trauben müssen wie behandelt werden, was sollte man bei der Reinigung eines Fasses alles beachtet werden sollte, damit es diesen Vorgang heil überlebt, wie kann man als kleines Weingut seine Weine wirsctaftlich vermarkten.

Dabei merkt man, daß der Autor Jochen Hammaschek viel vom Weinbau versteht: Er ist Küfermeister und studierter Lebensmitteltechnologe. Für sein Buch „Technologie des Weines“ erhielt er 2016 einen Preis der Organisation international de la Vigne et du Vin

Ein Roman, den ich vor allem denjenigen empfehle, die einmal hinter die Kulisen des Weinbaus blicken wollen und sich dabei auch noch spannend unterhalten lassen möchten!