Bayern Ende der 1920er Jahre: Die Nationalsozialisten sind im Vormarsch und unterwandern die Behörden. Stresemann ist noch Außenminister und versucht ein politisches Gleichgewicht zu erhalten.

Da stürzt in den Chiemgauer Alpen ein Flugzeug ab. Die Ursache dafür ist völlig unklar. Da es sich um einen Flug im Auftrag des Außenministeriums handelte, wird der Sonderermittler  Gustav Kull aus München losgeschickt, um den Fall zu klären.
In München versucht der ehemalige Kriminalkommissar Paul Kajetan eine Rückkehr ins bürgerliche Leben. Er hatte sich vor der Verfolgung seines Vorgesetzten, Mitglied der NSDAP, ins Ausland flüchten müssen. Sein Verfolger war dabei ums Leben gekommen, und Kajetan hatte ihm seinen Ausweis zugesteckt. Deshalb hat er zunächst massive Schwierigkeiten  bei der Meldebehörde, sich zu legitimieren. Schließlich aber bekommt er einen neuen Ausweis und übernimmt die Recherche in einem alten Fall: Der Landwirt Ignaz Rotter sitzt seit 10 Jahren im Zuchthaus, weil er seine Frau erschossen haben soll. Er hat seine Unschuld immer beteuert, und sein Rechtsanwalt beauftragt Paul Kajetan, noch einmal zu recherchieren und womöglich die Unschuld des Bauern nachzuweisen.

Ein äußerst spannender Kriminalroman mit sehr überzeugendem Zeit- und Lokalkolorit.. Man wird beim Lesen unaufhaltsam hineingezogen in diese Zeit der politischen Auseinandersetzungen zwischen Rechts und Links.

Eine Gastrezesnion von Barbara Scholz