Gelesen: „Adams Erbe“ von Astrid Rosenfeld
Der Roman „Adams Erbe“ erfreut sich großer Beliebtheit, nicht nur bei uns im Team, sondern auch bei vielen KollegInnen aus anderen Buchhandlungen. Und immerhin schaffte es der Roman sogar auf die Longlist des Deutschen Buchpreises 2011.
Ich setzte mich wahrscheinlich jetzt so richtig in die Nesseln, wenn ich zugebe, daß mich das Buch nicht begeistert hat. Aber vielleicht erst mal ein paar Worte zum Inhalt, wie er auf der Rückseite des Buches steht:
„Berlin 2004. Edward Cohen, Besitzer einer angesagten Modeboutiqur, hört seit seiner Kindheit immer wieder, wie sehr er Adam gleicht – seinem Großonkel, den er nie gekannt hat, dem schwarzen Schaf der Familie. In dem Moment, in dem Edwards Berliner Leben in tausend Stücke zerbricht, fällt ihm Admas Vermächtnis in die Hände: Ein Stapel Papier, adressiert an eine gewisse Anna Guzlowski.
Berlin 1938. Adam Cohen ist ein Träumer. Aber er wächst als jüdischer Junge in den 30er Jahren in Deutschland auf und das ist keine Zeit zum Träumen. Selbst wenn man so eine exzentrische Dame wie Edda Klingmann zur Großmutter hat, die ihren Enkel die wichtigsten Dinge des Lebens gelehr hat – nur das Fürchten nicht. Als Adam mit 18 Anna kennenlernt, weiß er, wovon seine Träume immer gehandelt haben. Doch während die Familie Cohen die Emigration nach England vorbereitet, verschwindet Anna in der Nacht des 9. Novembers 1938 spurlos. Wo soll Adam sie suchen?“
Das hörte sich für mich schon in der Verlagsvorschau sehr spannend an und deshalb habe ich mich besonders gefreut, als ich das Buch vom Diogenes Verlag geschickt bekam. Aber irgendwie wurde ich mit den Figuren des Buches nicht so richtig warm Vor allem mit Edward, der ständig mit Adam verglichen wurde, konnte ich überhaupt nichts anfangen. Die Geschichte von Adam wiederum, die fand ich sehr spannend und berührend.
Ich habe mich bei der Lektüre des Buches die ganze Zeit gefragt, warum die Autorin unbedingt zwei Geschichten in einer erzählen wollte. Edwards Geschichte hat mich nirgendwo überzeugen können – über den Einfluss, den das Schicksal der Eltern – oder Großelterngeneration auf die Nachkommen haben kann, habe ich schon besseres gelesen. Dass Edward einer Frau, in die er sich verliebt, seine Geschichte gemeinsam mit Adams Geschichte in einem langen Brief erzählt, das fand ich einfach einen unnötigen Kunstgriff. Hätte sich Astrid Rosenfeld nur auf die Geschichte von Adam konzentriert, dann hätte ich es ein gutes Buch gefunden. So war ich ziemlich unzufrieden nach der Lektüre.
Susanne Martin
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