Der Architekturstudent Alex beendet soeben sein Studium, die Welt liegt ihm zu Füßen. Er hat vielerlei Konzepte im Kopf, berufliche und private.
Er trifft seine zukünftige Frau Sonja, ebenfalls Architektin, die die Eigenschaften einer perfekten Ehefrau erfüllt: intelligent, schön, zielstrebig, unternehmungslustig, und praktisch; dazu kommt sie aus gutem Hause mit Geld im Hintergrund.
Gleichzeitig trifft Alex Iwona: ungebildet, häßlich, ungepflegt, passiv und illegale Einwanderin.
Zwischen diesen beiden Frauen lebt Alex sieben Jahre lang. Äußerlich führt er ein großbürgerliches Leben, nachdem er gemeinsam mit Sonja mit viel Arbeit ein erfolgreiches Büro aufgebaut hat. Innerlich ist er nicht ausgefüllt. Er ist hin- und hergerissen zwischen seiner Leidenschaft für Iwona, die ihn in ihrer Passivität und völliger Hingabe an ihn fasziniert und der er verfallen ist, und seinem Leben mit Sonja, die eher kühl und sexuell verklemmt bleibt. Die kinderlose Ehe der beiden kriselt.
Als Iwona schwanger wird, findet Alex eine scheinbar praktische Lösung. Seine Unausgefülltheit ändert sich nicht wesentlich. Dann läuft das Büro nicht mehr. Alex läßt sich mehr und mehr gehen, er trinkt. Immer wieder stellt er sich die Frage, was überhaupt beeinflussbar, veränderbar ist. Wen liebt er wirklich? Was ist aus seinen Konzepten geworden? Wer ist er eigentlich?
Peter Stamm hat einen Entwicklungsroman geschrieben. Alex betrachtet sich darin häufig kritisch, er hat Pläne, fasst Entschlüsse und doch bleibt er dabei in sich verfangen. Weder er noch die Leser werden seine Leidenschaft für Iwona verstehen, ist es bloße chauvinistische Triebbefriedigung eines unsicheren Mannes? Iwona mit ihrer blinden Liebe zu Alex, der sie durchweg schlecht behandelt, bleibt rätselhaft. Sonja in ihrem Ehrgeiz und ihrer Gradlinigkeit ist der konsequenteste Charakter, sympathisch ist auch sie nicht.
Allen Personen scheint eine menschliche Wärme zu fehlen, das Gefühl des Aufgehobenseins im Kosmos, das sie miteinander verbinden würde.
Besonders Alex Nachdenklichkeit sowie die Gespräche und Betrachtungen über die Rolle der Architektur in unserer Zeit machen den Roman interessant.
Einen Bericht über Peter Stamm im Deutschlandfunk können Sie hier anhören
Als e – Buch im epub – Format können Sie das Buch hier herunterladen