Dieser wunderbare Krimi ist bereits der dritte Fall für Kommissar Kluftinger aus dem Allgäu. Die ersten zwei Fälle waren noch echte Geheimtipps, aber inzwischen sind die Bücher des Autorenduos Volker Klüpfel und Michael Kobr auch über die Allgäuer Grenzen hinaus bekannt geworden. Und das ist auch gut so.
Die beiden Autoren stammen aus der Gegend um Kempten, in der auch ihre Krimis spielen. Mit dem bodenständigen Kommissar Kluftinger von der Kripo Kempten haben sie eine sehr überzeugende Figur geschaffen, die man schon nach ein paar Seiten einfach ins Herz schließen muss.
Kluftinger, der von seinen Kollegen auch gerne Klufti genannt wird, ist nämlich ein sehr menschlicher Kommissar: Er ist Mitte Fünfzig, traditionsbewusst, gern auch mal etwas altmodisch, liebt seine Frau Erika und Kässpatzen über alles (oder vielleicht auch in umgekehrter Reihenfolge….), lebt gerne in seiner Heimat, spielt im örtlichen Musikverein,hasst Wichtigtuer und Anglizismen und steht auf Kriegsfuß mit modernen technischen Errungenschaften wie seinem PC im Büro oder den immer winziger werdenden Handys.
Im dritten Fall steht der geheimnisvolle Alatsee im Mittelpunkt. Ein toter Taucher, der dann doch nicht tot ist, und eine rote Flüssigkeit, die kein Blut, sondern eine seltene organische Substanz ist, geben Kommissar Kluftinger und seinem Team viel Stoff zum Nachdenken.
Meine Meinung: Mit dem Krimi gelingt den beiden Allgäuer Autoren ein wunderbares Porträt der Allgäuer Provinz. Sie erzählen mit viel Humor, Situationskomik und Sinn für stimmige Details einen wirklich spannenden Krimi mit zeitgeschichtlichem Hintergrund.