Dieses schöne kleine in Leinen gebundene Buch war sozusagen Liebe auf den ersten Blick. Kaum hatte ich es in die Hand genommen, wollte ich es unbedingt haben. Und dabei geht es mir nicht nur um das attraktive Äußere, sondern natürlich auch um die inneren Werte dieses Buches. Und da ich sehr gerne koche und auch unser Nachbarland Frankreich sehr mag, war es quasi um mich geschehen.
Wie Titel und Untertitel schon andeuten, handelt es sich hier um eine Reise durch die französische Küche. Diese Reise geht nicht von Nord nach Süd oder von West nach Ost, sondern folgt den vier Jahreszeiten.
Das Buch besteht also aus 4 Kapiteln und einem ausführlichen Vorwort, in dem das Autorenpaar darüber aufklärt, welchen hohen Stellenwert das Essen in Frankreich hat und wie wichtig vor allem das gemeinsame Essen und Genießen mit Familie und Freunden ist.
Was mir zum Beispiel neu war: Die UNESCO hat 2010 das erste Mal die Essenssitten einer Landesküche als Kulturerbe anerkannt. Sprich, nicht die französische Küche an sich hat die Auszeichnung erhalten, sondern die Art und Weise des gemeinschaftlichen Essens.
Das Autorenpaar – sie ist Französin, er Deutscher – hat für dieses Buch typische französische Rezepte mit persönlichen Vorlieben verbunden. Sie erzählen Anekdoten aus der Geschichte der französischen Küche und berichten von ihren Reisen quer durch Frankreich – natürlich immer unter dem kulinarischen Aspekt: Bei Freunden in der Champagne gab es mal ganz leckere gefüllte Wachteln, in Orleans entdeckten die beiden ein kleines Restaurant, das ein ganz besonders gutes Ratatouille serviert und die ehemalige marokkanische Haushälterin machte ein sagenhaft gutes Couscous etc. Und dazu finden sich dann die entsprechenden Rezepte. Ich habe natürlich bereits einige ausprobiert und es hat alles gut geklappt. Und natürlich war alles sehr lecker.
Mir hat die Mischung aus kulinarischem Reisebericht und Kochbuch sehr gut gefallen. Wer sich für die Küche Frankreichs interessiert, findet viele wissenswerte Details. Der Text ist außerdem sehr unterhaltsam geschrieben.
Ein Buch, das man immer wieder in die Hand nehmen kann, um sich anregen zu lassen. Dann gibt es vielleicht am nächsten Wochenende mal statt Linsen mit Spätzle die berühmten grünen Puy-Linsen mit Lachs und zum Nachtisch eine Birnentarte. Oder eine Lammterrine mit eingelegten Zitronen. Oder vielleicht mal einen Zwiebelkuchen mit Ziegenkäse.
Ein rundherum schönes Buch – empfehlenswert für alle, die Frankreich lieben, gerne kochen, gerne reisen und schöne Bücher lieben. Für echte Genießer also!