Vor 10 Jahren war Julia nach Burma gereist, um nach ihrem Vater zu suchen. Eine Reise, die sie, wie sie gemeint hatte, verändert hatte: Schließlich hatte sie dort nicht nur die Geschichte einer großen Liebe erfahren, sondern auch ihren Bruder gefunden.
Nachzulesen ist dies in Jan-Philipp Sendkers Roman „Das Herzenhören“.
Eigentlich wollte Julia danach ein anderes Leben führen, immer wieder ihren Bruder besuchen, Zeit für die Dinge haben, die wichtig sind im Leben – das, was man sich eben so vornimmt nach einer Reise in eine andere Welt. Nichts davon jedoch hat sie verwirklichen können. Immer noch arbeitet sie als erfolgreich Anwältin, ihre Verlobung ist in die Brüche gegangen.
Als sie ein Brief ihres Bruders erreicht, merkt sie plötzlich, daß in ihr eine Stimme zu sprechen beginnt. Keine der inneren Stimmen, die man so kennt, nein, es ist die Stimme einer anderen Person. Niemand kann Julia helfen und so beschließt sie, zu ihrem Bruder zu reisen, um die Stimme zur Ruhe zu bringen. Tatsächlich kommen sie gemeinsam dem tragischen Schicksal einer burmesischen Frau und deren zwei Söhne auf die Spur. Die Stimme kommt zur Ruhe und in einem Kloster, bei der Begegnung mit einem geheimnisvollen Mönch steht Julia vor der Entscheidung, wie sie ihr weiteres Leben verbringen will…..
Das ist ein richtiges Wohlfühlbuch, man liest es gerne, folgt den verschlungenen Pfaden der Liebe und den tragischen Szenen, die dieses Buch auch in sich birgt, voller Anteilnahme. Es ist genau die Fortsetzung, die man von „Das Herzenhören“ erwartet.
Trotzdem: Der Zauber, den das erste Buch auf mich ausgeübt hatte, ist dieses Mal ausgeblieben. Vielleicht, weil mich die Lektüre des ersten Buches einfach überrascht hat und ich mit etwas anderem gerechnet hatte. Vielleicht aber einfach auch deshalb, weil es ihm zu ähnlich ist. Trotzdem habe ich die Lektüre nicht bereut und bin gerne für eineige Stunden in die magische Welt von Burma abgetaucht!