Überraschend anders schreibt Mankell in seinem neuen Roman, der sich fast wie ein Historischer Roman liest.
Hanna, die aus ärmlichen Verhältnissen stammt, verlässt ihre Familie, um als Dienstmagd ihren Unterhalt zu verdienen. Der Mann, der sie abholt und zu ihrer Verwandtschaft bringen soll, nimmt sie bei sich auf. Als er ihr Potential erkennt, lässt er sie zur Köchin ausbilden und ermöglicht ihr auf einem Schiff anzuheuern.
Die Reise führt sie nach Afrika, wo sie desertiert.
Ihr Weg wird von verschiedenen Männern gekreuzt, von denen zwei auch ihre Ehemänner werden. Jeder von ihnen ist an ihrer Entwicklung und ihrem Vorankommen beteiligt.
In der portugiesischen Kolonie Mocambique übernimmt sie ein Bordell. Dort realisiert sie, dass Schwarz und Weiß in einem Geflecht aus gegenseitiger Angst gefangen sind. Darüber hinaus stellt sie schockiert fest, wie schlecht die weißen Männer schwarze Frauen behandeln. Sie ergreift Partei für die schwächere Seite, muss sich aber auch der Realität stellen, dass beide Seiten damit Probleme haben und sie bei allen großes Unverständnis auslöst.
Der Kampf für Gerechtigkeit und die Darstellung rassistischer Gewalt ist auch heute ein provozierendes Thema, das den Leser in eine fremde Welt hineinzieht. Grenzen werden aufzeigt, aber es wird auch Mut vermittelt und dargestellt, dass wenige Menschen mit Entschlusskraft viel bewegen können für eine gerechtere Welt.
Der Roman war sehr spannend zu lesen.Obwohl teilweise in einem fast nüchternen Modus erzählt, zieht der Roman den Leser hinüber in eine komplett fremde Welt, die sowohl exotisch ist, als auch in einer anderen Zeit spielt.
Faszinierend ist, dass die Idee des Romans auf einer Wahrheit gründet, und sich später zu einer Fiktion entwickelt.
Ein Interview mit Henning Makell über sein neues Buch können Sie hier anschauen