Das LKA Berlin steht vor einem schwierigen Fall. Ein Serienmörder hat zum dritten Mal zugeschlagen.
Es sind perfekte Morde. Der Täter hinterlässt keine Spuren, der Tatort ist perfekt gesäubert.
Zwischen den Opfern gibt es augenscheinlich keine Verbindung. Julius Kern, ein Ermittler, der vor Jahren den brutalen Massenmörder Tassilo aufspüren konnte, wird angefordert. Aber er scheint nicht mehr der Gleiche zu sein. Er ist an dem grausigen Fall damals fast zerbrochen, zumal der Täter freigesprochen wurde.
Die Leben der beiden scheinen irgendwie verknüpft und Kern muß sich eingestehen, daß er wieder Kontakt zu Tassilo aufnehmen muß, um den neuen Fall zu lösen.
Der Leser wird Schritt für Schritt in beide Fälle hineingezogen. In den ersten grauenvollen, der durch Andeutungen den Leser in Atem hält, mit der Frage was eigentlich damals genau passiert ist und in den zweiten, der nicht so bedrohlich, aber völlig unverständlich erscheint.
Erstaunlicherweise schafft es der Autor Vincent Kliesch, dass im Verlauf des Krimis die Tat nicht mehr das Wichtigste ist, sondern das Bedürfnis des Lesers immer größer wird, zu erfahren, warum der Täter so handelt. Es also fast zu einem Mitgefühl für den zweiten Täter kommt.
Abgesehen vom Spannungsaufbau hat mir auch sehr gut gefallen dass Kliesch den Massenmord ins Umfeld der Gastronomie gestellt hat, also sehr nah am Leben des Lesers bleibt und so erreicht, dass das ungute Gefühl bleibt, dass durch eigentlich kleine Begebenheiten ein grausamer Prozeß in Gang gesetzt werden kann.
Des weiteren spricht er die Problamatik an, dass in der heutigen Gesellschaft der Täter sogar noch zu einem Star werden kann und unter Umständen auf Kosten seiner Opfer seinen Unterhalt verdient, indem er Memoiren schreibt oder mit den Medien in Kontakt tritt.