Wieder einmal ein Film, den ich im Kino verpasst habe….. Zum Glück gibt’s DVD’s!
Erzählt wird über die ersten Wochen von Winston Churchill’s Zeit als Premierminister. Seine Ernennung verdankt er den Kriegserfolgen Adolf Hitlers auf dem europäischen Kontinent: Frankreich steht mit dem Rücken zur Wand, ebenso Belgien. Die britische Appeasement Politik von Premierminister Chamberlain wird von der Opposition im britischen Parlament nicht mehr geduldet und auch in der eigenen konservativen Partei ist sie umstritten. Eine Allparteienregierung soll kommen, aber die Labourpartei ist dazu nur bereit, wenn Winston Churchill Prmierminister wird, denn er gilt als Vertreter des kompromisslosen Widerstandes gegen die Nazis, hat schon früh vor Hitler gewarnt und die Beschwichtigungspolitik Chamberlains stets abgelehnt.
Nur widerstrebend akzeptiert König Georg VI den Vorschlag und ernennt Churchill zum Premierminister. Dieser hat nun an mehreren Fronten zu kämpfen: Es gelingt ihm nicht, Frankreich zu weiterem Widerstand zu überreden. Nach dem Fall von Paris sieht er sich mit dem Umstand konfrontiert, daß fast die gesamte britische Berufsarmee bei Dünkirchen eingekesselt ist, die Evakuierung scheint unmöglich. Auch eine Invasion der Wehrmacht scheint nicht mehr aufgehalten zu werden. Innenpolitisch geben die Anhänger des Apeasements um Chamberlain nicht auf: Eine Intrige wird gesponnen, die ein Misstrauensvotum gegen Churchill möglich machen soll und so den Weg erneut frei für Chamberlain und seine Anhänger. Und Churchill steht vor der Frage, wie er die britische Bevölkerung über die bedrohliche Lage aufklären soll und den notwendigen Rückhalt für seine Politik des Kampfes bekommen kann.
Dieser Film hat mich beeindruckt, vor allem die schauspielerische Leistung von Gary Oldman, der dafür zurecht den Oscar als Bester Hauptdarsteller erhalten hat. Er arbeitet den widersprüchlichen Charakter Churchill hervorragend heraus. Wir lernen ihn kennen als impulsiven, pausenlos Zigarren rauchenden, jähzornigen und wenig berechenbaren Charakter, der eine Invasion Hitlers um jeden Preis verhindern will. Dabei findet er vor allem Unterstützung bei seiner Frau (Kristin Scott Thomas), die ihn trotz aller Schwierigkeiten immer wieder in seinem Tun bestärkt. Daß die Ehe mit diesem Sonderling nicht einfach gewesen sein kann, ist deutlich zu sehen, genauso deutlich ist aber, daß dieses Paar zueinander gehört und sich noch immer liebt.
Aber auch wie Churchill sich innerhalb des Kriegskabinetts immer wieder in Frage gestellt sieht, wie er selbst auch zweifelt, ob seine Einstellung die Richtige ist, wird von Oldman intensiv und sehr glaubwürdig dargestellt. In diesen Szenen kommt seiner Sekretärin Elizabeth Nel (Lily James) eine besondere Bedeutung zu, aber auch dem König (Ben Mendelsohn), der sich letztendlich dann doch entscheidet, Churchills Politik zu unterstützen. Von ihm kommt auch die entscheidende Anregung, die Meinung des Volkes einzuholen. Die Szenen, in denen Churchill in der U – Bahn nach Westminster fährt und dabei mit den Fahrgästen spricht sind einer der Höhepunkte dieses Films. Diese Begegnungen ermöglichen es ihm dann auch seine berühmte Rede „Wir werden an den Stränden kämpfen“ zu halten, in der an das britische Selbstbewußtsein und seinen Widerstandswillen apelliert, mit der der Film dann endet.
Mein Fazit: Das ist ein Film, der enorm spannend und intensiv einen kurzen, aber entscheidenden Zeitraum der Weltgeschichte erzählt. Man kann zu Churchill stehen wie man will, aber letztendlich ist es ihm zu verdanken, daß das Naziregime in der ersten Kriegsphase in Westeuropa gestoppt wurde. Ganz bestimmt ist in diesem Film auch manches idealisiert und zugespitzt und auf mich hat das Pathos, das immer wieder, vor allem in der Schlußsequenz durchschimmert, befremdlich gewirkt. Aber gerade letzteres ist in der damaligen Zeit normal gewesen und so manches ist natürlich auch der Dramaturgie geschuldet. Die Ambivalenz von Churchills Charakter in der Darstellung durch Gary Oldman und die Konzentration der Handlung auf diese wenigen Tage machen diesen Film jedoch trotzdem zu einem echten Lehrstück politischer Zeitgeschichte. Unbedingt anschauen!
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Anthony McCarten hat das Drehbuch zu diesem Film geschrieben, es basiert auf seinem gleichnamigen Roman
Einen guten Eindruck verschaffen Ihnen zwei Trailer:
Den offiziellen Trailer anschauen (2:34 Min)
Trailer 2 anschauen (2:47 Min)
Eine ausführliche Ihhaltsangabe und mehr Informationen über den Film finden Sie im Artikel von Wikipedia
Hier eine Auswahl von Kritiken:
Stuttgarter Zeitung – mehr lesen
Spiegel online – mehr lesen
Zeit – mehr lesen
Deutschlandfunk – mehr lesen