Am Prenzlauer Berg hat die vietnamesische Mafia eine Parallelgesellschaft aufgebaut. Der Handel mit erlaubten und unerlaubten Waren wird von ihnen kontrolliert, Schutzgeldforderungen sind Alltag für die vietnamesischen Händler und Restaurantbesitzer. Da wird die Leiche eines Japaners gefunden, der offensichtlich gefoltert und ermordet wurde.
Annegret Bartsch, Kommissarin im Bereich Organisierte Kriminalität, nimmt sich des Falles an. Schon lange versucht sie, die Mafiastrukturen aufzubrechen und die Schuldigen hinter Gitter zu bringen. Aber immer wieder steht sie vor einer Mauer des Schweigens.
Um die Hintergründe des Mordes aufzuklären, kommt Fumio Onishi, Mitglied der japanischen Yakuza, nach Berlin, denn Yuki O., der Tote, war im Auftrag der Yakuza in Berlin, um die Chancen für eine Übernahme des Marktes durch die Japaner zu sondieren.
Fumio ist ein eiskalter Killer, und die Polizei in Gestalt von Annegret Bartsch scheint den Ereignissen immer hinterherzuhinken.
Man folgt der Geschichte, die abwechselnd aus der Sicht von Annegret Bartsch und Fumio Onishi erzählt wird, mit atemloser Spannung. Und obwohl ich eigentlich kein Fan von blutigen Thrillern bin, konnte ich dieses Buch doch nicht aus der Hand legen und habe es mehr oder weniger in einem Rutsch gelesen, denn gerade durch die wechselnden Perspektiven erfahren wir auch viel Privates über die beiden Hauptprotagonisten. So ist dieser Roman weit mehr als ‚nur’ ein Thriller.
Eine Gastrezension von Barabara Scholz