Finden Sie nicht auch, daß sich der Titel „Das Herzenhören“ ein wenig komisch anhört, fast kitschig? Ich hatte nicht so recht Lust, mich an dieses Buch zu machen. Aber nachdem es mir gleich zweimal von KollegInnen empfohlen wurde, auf deren Meinung ich viel gebe, nahm ich es doch zu Hand. Und siehe da, ich habe es mit Spannung und Vergnügen gelesen.
Die junge Amerikanerin Julia Win ist in einem kleinen Dorf in den Bergen von Birma angekommen. Sie, die erfolgreiche New Yorker Anwältin fühlt sich fremd in diesem Bergdorf. Sie möchte mehr über ihren Vater erfahren, der vor über 4 Jahren spurlos verschwunden ist. Ein Liebesbrief, fast 40 Jahre alt, den sie in den Sachen von ihm gefunden hat, hat sie auf diese Spur gebracht. In einem Teehaus spricht sie ein alter Mann an, der genau zu wissen scheint, wer sie ist und der beginnt, ihr die Geschichte ihres Vaters zu erzählen…….
Der Autor erzählt eine ganz besondere Liebesgeschichte, die mich ganz in ihren Bann gezogen hat. Es gelingt ihm wunderbar, die Balance zu halten, so dass das Buch kein einziges Mal in den Kitsch abrutscht, obwohl das leicht passieren könnte. Im Gegenteil, man taucht ein in die fremde, magische Welt Birmas und was beim bloßen Nacherzählen plump klingen würde ist in diesem Buch leicht und schön erzählt.
Eine wunderschöne Sommerlektüre, mit der man für einige Stunden abtauchen kann ich eine andere Welt!