Das Gebot des Bösen

Dieser Thriller begegnete mir in einem Forum, in dem er empfohlen wurde und weil ich für meine Arbeit in der Jury der Stuttgarter Kriminächte immer auf der Suche nach interessanten Debüts bin, habe ich ihn mir bestellt. Danke an den Emons Verlag für das Rezensionsexemplar!

Der Verlag beschreibt den Inhalt so:

Inmitten eines Waldes wird ein blutgetränkter Tatort ohne Leiche entdeckt. Zur selben Zeit verschwindet eine Schülerin aus einem nahe gelegenen Internat, aber das Blut im Wald stammt nicht von ihr. Kriminalpolizistin Dani Scholz und ihr Partner Nico Drabek stehen vor einem Rätsel. Mit Hilfe des jungen Roma Neven, der sich als Handlanger des organisierten Verbrechens zu erkennen gibt, nehmen sie die Spur eines skrupellosen Mafiaclans auf – doch ihre Ermittlungen führen in eine Katastrophe, und ein gnadenloser Kampf um Rache und Gerechtigkeit beginnt. (© Emons Verlag)

Dieser Thriller ist nichts für schwache Nerven! Er gehört zwar nicht zu der Rubrik „Schlachtplatte“, aber es gibt eine Menge Tote. Erzählt wird aus mehreren Perspektiven, überwiegend aus der der Ermittlerin Dani Scholz und der des jungen Roma Neven, aber auch andere Parteien kommen zu Wort. Das macht den Einstieg vielleicht nicht ganz leicht, aber ich habe mich schnell in die einzelnen Stränge eingefunden. Zu Beginn meint man noch, es mit einem „normalen“ Mord zu tun zu haben, aber schnell wird deutlich, dass es um organisierte Kriminalität und Menschenhandel geht. Wie tief diese in dem bürgerlichen Umfeld der Kleinstadt nahe Wien verankert ist, enthüllt sich den Lesenden erst im Laufe der Lektüre. Die Clanmitglieder gehen eiskalt und skrupellos vor, folgen einer eigenen Logik. Die junge Ermittlerin Dani ist impulsiv und noch nicht so erfahren und gerät so immer wieder in Grenzsituationen, die auch die Nerven von uns Leser:innen strapazieren. Neven wiederum scheint eine persönliche Rechnung offen zu haben und möchte aussteigen. Das ist jedoch lebensbedrohlich für ihn und er darf sich keinen Fehler erlauben.

Der Autor treibt die Handlung unerbittlich voran, verzichtet dabei zwar auf blutige Detailbschreibungen, aber nicht darauf, die Grausamkeit der Clankriminalität und ihrer Strukturen darzustellen. Deren Mitglieder folgen ihrem eigenen Ehren- und Moralkodex. Daraus auszubrechen scheint aussichtslos, wer es versucht, muss um sein Leben fürchten. Aber auch seine Ermittelnden kommen an ihre Grenzen und darüber hinaus und müssen entscheiden, wie weit sie gehen möchten und können. Am Ende wird für Dani und Neven nichts mehr so sein, wie es war.

Fazit: Ein gelungenes Debüt und ein harter, enorm spannender Thriller, der mich gefesselt und beschäftigt hat. Absolute Leseempfehlung!

Wenn Sie einen Blick ins Buch werfen möchten, um sich einen Eindruck vom dessen Stil zu machen, finden Sie hier eine Leseprobe

Wenn Sie den Thriller selbst lesen möchten, können Sie ihn im Vaihinger Buchladen bestellen oder herunterladen. Der Link führt direkt zum Titel im Webshop.