Schon bei der Begrüßungsfeier an Antons neuer Schule, auf die er ab der fünften Klasse gehen wird, passieren einige seltsame Dinge: Die Bodenbretter rollen sich zu Schnecken auf und legen sich dann wieder flach hin, eine seltsame, schrill gekleidete Dame fordert ihn zum Tanz auf, und außer ihm scheint das niemand zu bemerken. Vielleicht, denkt er sich, ist das ja nur die Langeweile, die ihn bei der Rede des Schulleiters überfallen hat und seine übersprudelnde Fantasie.
Doch die Seltsamkeiten gehen weiter: schon in der ersten Schulwoche sollen die Schülerinnen und Schüler aus Antons Schule an einem Wettbewerb des Instituts der Zukunft teilnehmen, bei dem es um Nachhaltigkeit geht. Anfangs widerwillig, tut er sich mit seiner Mitschülerin Marlene zusammen, die selbst ein bisschen seltsam ist: sie trägt Kleider, die längst aus der Mode sind, und hat zwei unterschiedlich lange Zöpfe, weil sie den einen immer herumwirbelt, wenn sie aufgeregt oder besorgt ist oder nachdenkt – weshalb er immer ein bisschen kürzer ist.
Als sie ihr Projekt in der Schule abgeben wollen, um am Wettbewerb teilzunehmen, erfahren sie, dass er nun doch nicht stattfindet. Die beiden glauben, dass bloß die Lehrkräfte ihrer Schule keine Lust mehr auf den Wettbewerb haben und geben ihren Beitrag direkt beim Institut der Zukunft ab. Sie gewinnen auch, doch bei der Preisverleihung geschehen noch mehr seltsame Dinge und schließlich landen Anton und Marlene in einem Universum, in dem die Dinge irgendwie anders laufen, und suchen verzweifelt einen Ausgang. Denn bald ist klar: Sie sind hier nicht allein…
Mit dem Auftakt zur Anton-und-Marlene-Trilogie ist Antje Herden ein wunderbares Buch für Kinder ab 10 Jahren gelungen. Was wie eine Geschichte über Außenseiter und Tagträumer beginnt, wird bald zu einem ausgewachsenen Abenteuer und einer starken Freundschaftsgeschichte. Ganz klar sind die Kinder hier die besseren Menschen: aufmerksamer, umsichtiger, klüger und auf jeden Fall freundlicher als zum Beispiel die Erwachsenen aus dem Institut der Zukunft. Zudem gibt es viele fantasievolle Einfälle zu den Gegebenheiten in dem seltsamen Universum, die zeigen, wie viel Spaß die Autorin beim Schreiben der Geschichte hatte – und der Funke springt auf alle über, die das Buch lesen!