Dieses Buch fand sich in einem Paket mit Leseexemplaren des Hanser Verlages, das mir eine Freundin überlassen hat und es war genau die richtige Ablenkung in diesen Wochen, in denen die tägliche Informationsflut mich manchmal zu überrollen drohte!
Brett und Avery kennen sich nicht, sollen sich aber nach dem Willen ihre beiden alleinerziehenden Väter ganz zufällig kennenlernen: Während das frischgebackene Liebespaar durch China reisen möchte, sollen die beiden Mädchen den Sommer in einem Feriencamp verbringen. Aber sie haben die Rechnung ohne ihre Töchter gemacht, denn Brett schreibt eine mail an Avery und teilt ihr mit, daß sie keineswegs vor hat, sich mit ihr anzufreunden. Es entwickelt sich nun auf den nächsten 278 Seiten ein mailverkehr, in dem sich die beiden Mädchen immer mehr anvertrauen. Aus Brett und Avery werden Nachteule und Sternhai und aus einer anfänglichen Aversion wächst eine enge Freundschaft.
Dieser Jugendroman hat mir sehr gut gefallen! Er ist warmherzig und voller Humor erzählt, ohne dabei kitschig zu sein. Vorrangig ist es die Geschichte von zwei Mädchen, die in einer Familie zusammenwachsen sollen und dazu keine Lust haben. Dass ihre Erziehungsberechtigten zwei Männer sind, die sich ineinander verliebt haben, spielt für die Beiden und damit auch für uns Leser*innen eine völlig untergeordnete Rolle. Das ist auch die Absicht der beiden Autorinnen. Sie wollen, wie sie in einem kurzen Gespräch im Anhang des Buches sagen, „zeigen, dass Familie sehr verschiedene Formen haben kann!“
Und so ist es viel spannender zu lesen, wie sich diese beiden ganz unterschiedlichen Mädchen langsam aneinander annähern: Bett lebt in Kalifornien, ist sportlich, surft für ihr Leben gern und liebt Tiere, während Avery Wasser hasst, Schriftstellerin werden möchte und nichts von Tieren, speziell Hunden, hält. Im Sommercamp lernen sie einander dann tatsächlich kennen und mögen.
Meg Wolitzer und Holly Goldberg Sloan, selbst enge Freundinnen, haben diesen Roman als e-mail-Roman geschrieben und während wir zu Beginn nur mails von Bett und Avery lesen, erweitert sich irgendwann der Personenkreis, denn die Reise in China wird ein Desaster und im Sommercamp kommt es auch zu Komplikationen. Und so betreten nach und nach Bett’s Großmutter Betty, Averys Mutter Kristina, die beiden Väter und weitere Personen die Bühne. Was sich kompliziert anhört ist jedoch ein wirkliches Lesevergnügen, die Geschehnisse werden voller Empathie erzählt und man merkt der Geschichte an, wie viel Spaß die beiden Autorinnen beim Schreiben hatten.
Fazit: Ein Jugendroman, den sicher vor allem Mädchen ab 11 Jahren gerne lesen werden, der jedoch auch mir als älteres Semester sehr gut gefallen hat!
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