Stellen Sie sich vor, in Europa fällt tagelang der Strom aus. Es ist kalt, es gibt kein Wasser, bezahlen kann man nur mit Bargeld, wenn man in den Supermärkten überhaupt noch etwas bekommt. Die Kommunikation bricht zusammen, die Melkmaschinen der Kühe können nicht mehr bedient werden, die Tankstellen können kein Benzin mehr ausgeben und auch die Notstromversorgung in Krankenhäusern und Atomkraftwerken ist nicht auf einen tagelangen Stromausfall eingestellt.
Das ist in etwa das Szenario, das Marc Elsberg in seinem atemberaubend spannenden Thriller beschreibt. Während Europa im Chaos zu versinken droht, versucht der italienische Computerspezialist und frühere Hacker Piero Manzano vergeblich, die Energieversorgungsunternehmen und Behörden zu warnen – er hat die Ursache für den Ausfall herausgefunden, aber es dauert lange, bis der Europolkommissar Bollard ihm zuhört und begreift, daß der Mann recht haben könnte. Aber kann man einem ehemaligen Hacker vertrauen? Das Misstrauen des Kommissars wird durch eine verdächtige e-mail bestätigt, die von Manzanos Laptop aus verschickt wird. Eine Hetzjagd beginnt und ein Wettlauf gegen die Zeit……
Schon lange (genaugenommen seit Frank Schätzings „Schwarm“) habe ich keinen derartig spannenden Thriller mehr gelesen! Die Spannung liegt dabei zwar auch in der Handlung, aber noch viel mehr in dem Szenario, das der Autor entwirft und das mir vor Augen führte, in welchem Ausmaß wir von Strom abhängig sind und in welche Bereiche ein Ausfall überall hineinreicht und zu menschlichen und großräumigen Katastrophen führen kann. Dabei hat man nie das Gefühl, einen absurden Science Fiction zu lesen, sondern man ist im Gegenteil dankbar, daß so etwas noch nicht passiert ist und hofft, es wird uns allen erspart bleiben.
Und ganz unauffällig schaut man mal eben im glücklicherweise funktionierenden Internet nach, was das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe denn für Tipps bereit hält, für den Notfall…..
Unbedingte Leseempfehlung!