Im Leseexemplar zur gebundenen Ausgabe dieses Thrillers gab es ein Vorwort für die Buchhändlerinnen und Buchhändler, in dem steht: …“Oder gehören Sie zu denen, die bislang einen Bogen um meine Krimis gemacht haben? Weil Sie glaubten, was in der Stadt A handle, sei nicht für die Leserschaft im schönen Landstrich B geschrieben? Ich verspreche, „Schwarzlicht“ wird Sie vom Gegenteil überzeugen.“
Betreten muss ich zugeben, daß ich zu dieser Gruppe Buchhändlerinnen gehört habe und ich gebe auch zu, daß die Ankündigung des Autors stimmt: Dieser Thriller hat mich tatsächlich überzeugt und ich fürchte, ich werde weitere Kriminalromane von Horst Eckert lesen müssen.
Wie seine anderen Romane spielt auch dieser Krimi in Düsseldorf. Die Hauptfigur Vincent Veih, gerade zum kommissarischen Leiter des KK 11 befördert, bekommt in dieser Eigenschaft einen spektakulären Fall übertragen: Der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen wird tot aufgefunden. Und das 6 Tage vor der Landtagswahl. Obwohl es den Oberen der Behörde am liebsten wäre, es würde sich um Unfall oder Selbstmord handeln wird schnell klar: Es handelt sich um Mord. Und Vincent Veih beginnt in alle Richtungen zu ermitteln, sehr zum Mißfallen seiner Vorgesetzten…..
Mit Vincent Veih hat Horst Eckert einen interessanten Ermittler geschaffen: Mit seiner Mutter steht er auf Kriegfuß – kein Wunder, denn sie hat ihn als 7 jährigen Jungen zu seinen Großeltern gegeben, ging als Terroristin in den Untergrund und später ins Gefängnis. Der Großvater erzieht den Jungen streng – „Ordnung führt zu allen Tugenden“ ist sein Motto. Als Vincent nach dem Tod der Großeltern alte Briefe aus dem Krieg findet, die belegen, daß sein Opa ein Naziverbrecher war, ist das ein weiterer Vertrauensverlust für ihn. Seine Freundin Nina trennt sich von ihm (ob endgültig oder nur für eine Beziehungspause bleibt am Ende offen), denn sie erträgt es nicht länger, daß Vincent mit diesen Kindheitstraumata nicht zurecht kommt.
In all diesem Gefühlschaos muss Vincent seinen Weg durch das Dickicht seines Falles finden: Intrigen gegen ihn von Kollegen, die seine Beförderung nicht verkraften, Politiker in den höchsten Kreisen, die versuchen, über seine Vorgesetzten Druck auf ihn auszuüben und schließlich seine Suspendierung, als er der Wahrheit zu nahe kommt. Das alles hat Horst Eckert zu einem spannenden, realistischen Thriller gemixt.

Sicher habe ich nur die Hälfte der Anspielungen auf tatsächliche Vorkommnisse verstanden, aber auch, wenn man diese Anspielungen nicht wahrnimmt hält der Autor sein Versprechen: „Schwarzlicht“ ist mehr als ein Regionalkrimi. Es ist ein hochspannender Politthriller, der in jedem Bundesland spielen könnte! Und es ist ein packender Kriminalroman, in dem man eine Menge über die Polizeiarbeit erfährt und einen interessanten Ermittler kennenlernt, von dem man gerne noch mehr lesen möchte!