Dieser berührende Roman der israelischen Autorin Lizzie Doron erzählt die Geschichte von Laele, die in einem Viertel von Tel Aviv lebt, in dem vor allem Menschen „von dort“ leben, Menschen, die den Holocaust überlebten und in Israel ein neues Leben begannen. Auch Laele ist „von dort“, sie kennt ihre Familie nicht, ihre einzigen Kindheitserinnerungen sind die an ein schwarzes Erdloch, aus dem sie täglich von einer Frau geholt wurde, die sie anwies den Hof zu reinigen und ihr zu essen gab. Aus dem polnischen Waisenhaus, in das sie nach dem Krieg kam, holte sie Mordechai, der sie in einen Kibbuz brachte, in dem sie sich nie wohlfühlte. Aber er stellte ihr ihren Mann Srulik vor, mir dem sie einen Sohn Etan hat. Nach dessen Tod findet sie Arbeit als Maniküre in Sajtschiks Frisörsalon. Als Sajtschik stribt, den sie ebenfalls sehr geliebt hat, erinnert sie sich in den Tagen der Trauer zurück an die dreißig Jahre, die sie dort gelebt und gearbeitet hat.
Sajtschiks Frisörsalon ist das Zentrum des Viertels, denn die, die sich dort einfinden, beginnen plötzlich zu reden. Und wenn sie nicht ihre eigenen Geschichten erzählen, dann die anderer. So tauchen wir ein in die Schicksale der Menschen, die alle gezeichnet sind von ihrer Geschichte und täglich neu die Kraft aufbringen, dennoch weiter zu leben.
»Es sind die Andeutungen, die Leerstellen, die den Roman so eindringlich machen. Nähe von Leid und Lebensmut in den Figuren, von Warmherzigkeit und Depression. Und es ist die Demut einer Nachgeborenen, die sich beobachtend einfühlt in Schicksale, die auch ihr eigenes Leben bestimmt haben« urteilt der Deutschlandfunk über diesen Roman. Und genau das macht das Buch zu einer Lektüre, die Sie so schnell nicht loslassen wird!